Jury berät über Urteil im Schweigegeld-Prozess gegen Ex-US-Präsidenten Donald Trump.
Trump im Gerichtsaal
Trump versucht die Anschuldigungen in einen persönlichen Vorteil umzumünzen und seine Anhängerschaft zu mobilisieren, indem er sich als Opfer einer politisch motivierten Justiz inszeniert. - Steven Hirsch/Pool New York Post/AP/dpa

Nach dem Vorlesen von angefragten Passagen aus Zeugenaussagen hat sich die Jury im Schweigegeld-Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder zu Beratungen über das Urteil zurückgezogen. Richter Juan Merchan schickte die sieben Männer und fünf Frauen am Donnerstag in einen separaten Raum im New Yorker Gericht, wo diese über Schuld oder Unschuld Trumps diskutierten.

Zuvor hatten die Geschworenen neben einem Teil der Jury-Anweisungen von Richter Merchan auch spezifische Aussagen von Kronzeuge Cohen sowie von David Pecker, dem ehemaligen Herausgeber des Boulevardblatts «National Enquirer», vorgelesen bekommen. Beide Männer hatten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen Trump bestätigt.

Cohen und Pecker sollen unvorteilhafte Gerüchte über Trump unterdrücken

Cohen und Pecker sollen bei einem Treffen im Trump-Tower damit beauftragt worden sein, unvorteilhaften Gerüchten über angebliche Seitensprünge Trumps nachzugehen und Medienberichte darüber zu unterdrücken, um Trumps Erfolgsaussichten bei der US-Wahl 2016 zu verbessern.

In der Folge floss Geld für die Rechte an – letztlich nie veröffentlichten – Geschichten, bei denen es um ausserehelichen Sex Trumps ging. Zudem kam es zur Schweigegeld-Zahlung an Pornostar Stormy Daniels.

Die Staatsanwaltschaft wirft Trump vor, er habe seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung der 130 000 Dollar Schweigegeld an Daniels verbessern wollen und den Geldfluss anschliessend unrechtmässig verbucht. Trump bestreitet dies.

Manipulation von Unterlagen?

Obwohl die – von keiner Seite bestrittene – Zahlung selbst nicht illegal war, soll der heute 77-Jährige bei der Erstattung des Betrags an seinen damaligen persönlichen Anwalt Michael Cohen Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Transaktion zu verschleiern. Dadurch machte er sich nach Überzeugung der Anklage der illegalen Wahlkampf-Finanzierung in 34 Fällen schuldig. Die Jury-Beratungen hatten Mittwoch begonnen.

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