Kampf gegen Fentanyl: Xi Jinping verspricht USA Unterstützung
Ein Grossteil des für die Opioidkrise in den USA verantwortlichen Fentanyl stammt aus China. Präsident Xi Jinping versprach nun ein härteres Vorgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- 2022 hat das synthetische Opioid Fentanyl in den USA 67'325 Menschenleben gekostet.
- Die Vorprodukte der Droge stammen zu grossen Teilen aus chinesischen Pharmalaboren.
- Bei einem US-Besuch kündigte Präsident Xi Jinping mehr Anstrengung im Drogenkampf an.
Die USA befinden sich seit Jahren im festen Griff einer schweren Opioidkrise. Mittlerweile gilt das synthetisch hergestellte Schmerzmittel Fentanyl als häufigste Todesursache unter Amerikanern zwischen 18 und 49 Jahren. Ein Eindämmen der Droge, die allein 2022 offiziell 67'325 Menschenleben in den USA kostete, ist nicht in Sicht.
Fentanyl-Bausteine aus chinesischen Fabriken
In dieser Woche empfing US-Präsident Joe Biden in San Francisco seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping. Bei den Gesprächen ging es auch um den Kampf gegen das Fentanyl und dessen Profiteure. Laut Biden hätten die Staatenlenker Massnahmen vereinbart, um den Handel mit Bestandteilen zur Fentanyl-Produktion einzudämmen.
Wie unter anderem die «NZZ» berichtet, lässt sich ein Grossteil des Fentanyls auf den amerikanischen Strassen nach China zurückverfolgen. Dies habe bereits 2017 ein US-Regierungsbericht festgestellt. Seit verbietet die Volksrepublik die Produktion und den Verkauf von Fentanyl und dessen Derivaten, das lukrative Geschäft läuft trotzdem weiter.
So seien die chinesischen Produzenten darauf umgestiegen, meist völlig legal die Vorprodukte der Droge herzustellen. In Zusammenarbeit mit vorwiegend mexikanischen Kartellen werde der Drogenmarkt der USA weiterhin geflutet. Auch über Plattformen wie Alibaba würden die Vorprodukte zum Kauf angeboten.
Wie aufrichtig ist Chinas Kampf gegen Fentanyl?
Einige Beobachter hegen den Verdacht, dass das allgemein sehr durchsetzungsfähige China die Drogenschwemme in den USA eher halbherzig bekämpfe. Experten weisen jedoch darauf hin, dass Verbote nur schwer umzusetzen seien.
So könnten Gesetze immer nur bestimmte chemische Verbindungen einschliessen. Findige Kriminelle seien jedoch in der Lage, ihre Fentanyl-Rezepturen umgehend minimal zu verändern. So seien sie den Bemühungen der Strafverfolger stets einen Schritt voraus.