Kampfjet vermisst: US-Marine sucht führerlosen F-35B
Die US-Behörden suchen nach einem vermissten Kampfjet. Der Pilot eines F-35B-Jets hatte den Schleudersitz ausgelöst. Dieser flog einfach ohne Piloten weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein F-35B-Kampfjet der US-Marine wird vermisst.
- Der Pilot hatte das Flugzeug zuvor per Schleudersitz in South Carolina verlassen.
- Aus der Politik und der Öffentlichkeit kommt Kritik und Unverständnis.
Nach einem unerwarteten Vorfall ist ein F-35B-Kampfjet der US-Marine verschwunden. Der Pilot musste das Flugzeug nördlich von Charleston, South Carolina, mit dem Schleudersitz verlassen. Die Behörden bitten die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche.
Based on the jet’s last-known position and in coordination with the FAA, we are focusing our attention north of JB Charleston, around Lake Moultrie and Lake Marion.
— Joint Base Charleston (@TeamCharleston) September 17, 2023
Die Suchaktion konzentriert sich auf die Region um Lake Moultrie und Lake Marion. Der vermisste Kampfjet war auf einer Trainingsmission mit einer anderen F-35B unterwegs, als der Pilot aussteigen musste. Warum er den Schleudersitz betätigte, bleibt unklar, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Pilot in gutem Zustand
Der Pilot landete sicher in einem Garten eines Vorortes von Charleston und wurde ins Krankenhaus gebracht. Laut Behörden geht es ihm gut. Der Verbleib des vermissten Kampfjets ist jedoch unbekannt. Es wird angenommen, dass er dank aktiviertem Autopiloten weiterfliegt.
Vergleichbare Vorfälle in der Vergangenheit
Solche Vorfälle sind selten, aber nicht einzigartig. 1970 landete eine F-106A der US Air Force fast unbeschädigt in einem Maisfeld nachdem ihr Pilot per Schleudersitz ausgestiegen war.
Auch Europa hatte einen ähnlichen Fall: 1989 flog eine MiG-23 ohne ihren Piloten von Polen bis Belgien, wo sie schliesslich abstürzte und ein Bauernhaus zerstörte.
Kritik an der Suche des vermissten Kampfjets
Die Tatsache, dass die F-35B verschwunden ist, hat für Kritik gesorgt. Die republikanische Abgeordnete Nancy Mace äusserte Unverständnis: «Wie zur Hölle kann man denn eine F-35 verlieren?» Sie hinterfragt das Fehlen eines Ortungsgeräts und kritisiert den Aufruf an die Bevölkerung, bei der Suche zu helfen.
Auch aus der Bevölkerung kommen spöttische Reaktionen. Einige fragen sich, ob es kein Airtag gibt, um den Jet zu orten. Andere posten fiktive Ebay-Anzeigen mit einer F-35B für 80 Millionen US-Dollar – dem Stückpreis des Jets in den USA.