Brandgefahr – Der neue Kampfjet darf nicht durch Gewitter fliegen
Der neue Vorzeige-Kampfjet der USA, für den die Schweiz über 6 Milliarden zahlt, muss aus Brandschutzgründen 40 Kilometer Abstand zu Gewitterzellen halten.
Das Wichtigste in Kürze
- Brandgefahr: Der neue Kampfjet F-35A darf Gewitter nicht durchfliegen.
- Die Jets müssen 40 Kilometer Abstand zu Gewitterzellen halten.
- Der Hersteller arbeitet seit Jahren erfolglos an der Überarbeitung des Systems.
Der hochmoderne Tarnkappen-Jet F-35A Lightning II hat ein unerwartetes Problem: Er muss Gewittern weiträumig ausweichen. Bei einem Blitzeinschlag könnte der Jet in Flammen aufgehen. Aktuell ist es den Jets nicht erlaubt, näher als 40 Kilometer an eine Gewitterzelle heranzufliegen.
Problem seit 2020 bekannt
Bereits im Jahr 2020 wurden Schäden an einem Blitzschutzsystem des Jets festgestellt. Dieses System pumpt Gas in den Kraftstofftank, um eine Explosion bei Blitzeinschlag zu verhindern. Trotz Kenntnis des Problems konnte bisher keine Lösung gefunden werden, wie verschiedene amerikanische Medien berichteten. Lockheed Martin, der Hersteller des Jets, bestätigt das Problem und hat die Flugbedingungen für die F-35A eingeschränkt.
Lockheed Martin verspricht eine Überarbeitung des betroffenen Systems und arbeitet mit Hochdruck daran. Allerdings gibt es noch keinen genauen Plan für den Einbau und es ist unklar, wie der Jet im Jahr 2027 ausgeliefert wird.
US-Behörden schweigen
Das Joint Program Office (JPO), zuständig für die Flugbeschränkung, gibt keine Details zum Fortschritt der Arbeiten bekannt. Trotz angekündigter Modifikationen wurde die Blitzbeschränkung bisher nicht aufgehoben.
Das Schweizer Verteidigungsdepartement stehe in regelmässigem Austausch mit dem Hersteller und dem JPO, schreibt der «Tagesanzeiger». Laut Armeesprecher Mathias Volken handle es sich bei den Einschränkungen um eine «Vorsichtsmassnahme» für den Trainingsbetrieb und die Jets seien bereits allwettertauglich.
Auch die heutigen Jets der Schweizer Luftwaffe, der F/A-18-Hornet weicht Gewitterzellen in der Regel aus. Ausnahmen werden nur im Ernstfall gemacht. Es sieht ganz danach aus, dass sich in diesem Punkt auch trotz der neuen Jets, für die die Schweiz über 6 Milliarden Franken bezahlen wird, nichts ändern wird.