Klare Seen in den USA färben sich durch Erderwärmung grün
Im Westen der USA werden klare Bergseen wegen der globalen Erderwärmung grün gefärbt. Die Ursache dafür bilden die Algen, erklären die amerikanischen Forscher.
Das Wichtigste in Kürze
- Klare Seen in den USA färben sich wegen Algenblüten grün.
- Schuld daran ist die globale Erderwärmung.
- Die Algenkonzentration ist wegen den hohen Temperaturen angestiegen.
Die globale Erderwärmung färbt klare Bergseen im Westen der Vereinigten Staaten grün. Algen bilden die Ursache. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Colorado State University. Die Studie wurde am Dienstag im Fachblatt «British Royal Society journal Proceedings B» veröffentlicht.
Wegen steigender Temperaturen habe sich die Algenkonzentration in zwei abgelegenen Bergseen in den vergangenen 70 Jahren verdoppelt.
Die Forscher um Isabella Oleksy heben die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels selbst auf eigentlich unberührte und abgelegene Ökosysteme hervor. Das Wissenschaftlerteam untersuchte die Algenkonzentration in Seen in einer Bergkette etwa 100 Kilometer von Denver entfernt. Dort habe der rasche Temperaturanstieg zu einem erhöhtem Wachstum der Grünalgen geführt.
Algenblüten sorgen für grüne Farbe
Im Vergleich zu Messungen aus dem Jahr 1950 hat sich das Algenvorkommen der Studie zufolge stark verändert. «Selbst in relativ abgelegenen Seen in geschützten Gebieten (...) ist der Fingerabdruck der Störung des Erdsystems durch den Menschen klar zu sehen», sagte Oleksy der Nachrichtenagentur AFP.
Die grüne Farbe der sonst klaren Seen ist auf die Algenblüten, die sogenannten Chlorophyten, zurückzuführen. Diese gedeihen vor allem bei warmen Temperaturen. Laut den Forschern sind sie aber eigentlich nur in stark verschmutzten Gewässern zu finden.
Zum Beispiel in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen, aber nicht in unberührten Bergseen. Die Veränderung wurde nur in zwei Seen beobachtet. Die Wissenschaftler gehen trotzdem davon aus, dass es sich nicht um ein isoliertes Phänomen handelt.
Forscher der Cambridge Universität fanden im Mai beispielsweise grünen Schnee in der Antarktis. Auch dieses Phänomen führten sie auf eine Algenblüte durch wärmere Temperaturen zurück.
Die Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten warnt auf ihrer Webseite, die Verbreitung von Algen bringe Ökosysteme unter Wasser aus dem Gleichgewicht. Dies, weil Sonnenlicht nicht mehr durch die Wasseroberfläche dringen könne. Zudem könnten Wildtiere, die die Algen fressen, erkranken.