Kolumbien: Meistgesuchter Drogenboss an USA ausgeliefert
Drogenhandel, Entführung, Mord: Die Liste der Vorwürfe an Dairo Antonio Úsuga ist beträchtlich. Jetzt hat Kolumbien den Drogenboss an die USA ausgeliefert.
Das Wichtigste in Kürze
- Dairo Antonio Úsuga alias Otoniel ist an die USA ausgeliefert worden.
- Er gilt als einer der einflussreichsten Drogenbosse der Welt.
- Ende Oktober wurde er in seinem Dschungelversteck festgenommen.
Rund sechs Monate nach seiner Festnahme ist Dairo Antonio Úsuga alias Otoniel an die USA ausgeliefert worden. Er war der meistgesuchte Drogenboss und oberster Chef des kolumbianischen Drogenkartells «Clan del Golfo» (Golf-Clan). Dies teilte der Präsident von Kolumbien, Iván Duque, mit.
«Heute triumphieren Legalität, Rechtsstaatlichkeit, öffentliche Gewalt und Gerechtigkeit», schrieb Duque auf Twitter. Otoniel sei «nur mit Pablo Escobar vergleichbar».
Otoniel war Ende Oktober nach Angaben von Duque in seinem Dschungel-Versteck in der Region Urabá festgenommen worden. Nachher wurde er in die Hauptstadt Bogotá gebracht. Seitdem war er in Haft.
Rückkehr nach Kolumbien nach Strafe
Dem 50-Jährigen werden neben Drogenhandel auch Mord, Erpressung, Entführung, Verschwörung und die Rekrutierung Minderjähriger vorgeworfen. Er wurde vom Southern District of New York wegen Drogenhandels angeklagt. Er steht auf der Liste der meistgesuchten Personen der US-Drogenbehörde.
«Wenn er diese Strafen abgesessen hat, wird er nach Kolumbien zurückkehren. Hier wird er für die Verbrechen bezahlen, die er in unserem Land begangen hat», sagte Duque in einem Video.
Der «Clan del Golfo», der seine Mitglieder aus ehemaligen rechten Paramilitärs rekrutiert, gilt als eine der mächtigsten Drogenorganisationen Kolumbiens. Auf deren Konto geht der tonnenweise Schmuggel vor allem von Kokain nach Mittel- und Nordamerika. Zudem ist er in illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt und für zahlreiche Morde und Vertreibungen verantwortlich.