Krankenhausmitarbeiter in Texas wehren sich gegen Impfpflicht
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Spital in Texas fordert von allen Mitarbeitern die Corona-Impfung.
- Angestellten, die die Impfung nicht wollen, droht die Kündigung.
- Nun protestierten einige Mitarbeiter gegen diese Regelung.
In Texas wehren sich rund hundert Angestellte eines der grössten Krankenhäuser des US-Bundesstaates gegen eine faktische Impfpflicht an ihrem Arbeitsplatz. Die Mitarbeiter des Houston Methodist Hospital in der texanischen Hauptstadt organisierten am Dienstagabend eine Protestveranstaltung an einem der Standorte des Krankenhauses. Angestellten der Einrichtung droht eine Kündigung, sollten sie nicht bis Montag eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben.
«Wir sind nicht gegen den Impfstoff», sagte eine der Initiatoren des Protestes, die Pflegerin Jennifer Bridges, der Lokalzeitung «Houston Chronicle». «Wir wollen uns einfach wohler damit fühlen und gründlich recherchieren, bevor wir ihn nehmen.» Sie und rund hundert Kollegen haben deshalb Klage gegen ihren Arbeitgeber eingereicht.
Fast alle Mitarbeiter liessen sich impfen
Bridges hatte in den Online-Netzwerken um Unterstützung für ihr Anliegen geworben. Dutzende kamen am Dienstagabend dem Aufruf nach, darunter der rund 40-jährige Kerry Rickard. Er habe bereits seinen Job verloren, weil er für seine Überzeugung, keine Maske tragen zu wollen, eingetreten sei, sagte Rickard der Nachrichtenagentur AFP.
Nach Angaben der Krankenhausverwaltung sind fast 100 Prozent der 26'000 Mitarbeiter «der Aufforderung (sich impfen zu lassen) nachgekommen». Es sei bedauerlich, dass diese Leistung, die das Houston Methodist zum sichersten Krankenhaus des Landes mache, «von ein paar verärgerten Mitarbeitern überschattet wurde», erklärte das Krankenhaus weiter.
In den USA haben bisher mehr als 171 Millionen Menschen – 52 Prozent der Bevölkerung – mindestens eine Dosis eines Covid-19-Impfstoffs erhalten. Umfragen zeigen jedoch, dass Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu den grössten Impfskeptikern des Landes gehören.