Kuba beginnt mit Abzug seiner Ärzte aus Brasilien

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Brasilien,

Kuba holt mehrere Tausend Ärzte und Pfleger heim, die für eine Initiative zur medizinischen Grundversorgung der Brasilianer gearbeitet hatten.

Pfleger
Ärzte und Pfleger behandeln einen Patienten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kuba will 8300 Ärzte und Pfleger aus Brasilien abziehen.
  • Grund ist der Streit um das Programm «Mehr Ärzte».

Nach dem Streit um das Programm «Mehr Ärzte» zieht Kuba ab Donnerstag seine ersten Mediziner aus Brasilien ab. Bis zum 12. Dezember sollen alle der insgesamt rund 8300 Ärzte und Pfleger das Land verlassen haben, teilte die panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) mit.

Das Programm «Mehr Ärzte» wurde 2013 von der brasilianischen Regierung ins Leben gerufen, um mit Hilfe kubanischer Mediziner die Gesundheitsversorgung der brasilianischen Bevölkerung zu verbessern sowie den Ärztemangel zu beheben. Zu Anfang der internationalen Zusammenarbeit zwischen Havanna und Brasilia waren über 11'000 kubanische Ärzte und Pfleger in Brasilien im Einsatz. In den vergangen fünf Jahren reduzierte sich die Zahl auf rund 8300.

Streit zwischen der sozialistischen Regierung und Jair Bolsonaro

Dem Abzug der kubanischen Mediziner war ein Streit zwischen der sozialistischen Regierung der Karibikinsel und dem künftigen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vorausgegangen. Der Rechtspopulist wollte die Mediziner direkt und ohne Vermittlung Kubas unter Vertrag nehmen. Das akzeptierte Kuba nicht und kündigte das Abkommen auf. Für Havanna ist die Bereitstellung von Ärzten und Pflegern mit rund zehn Milliarden Dollar pro Jahr die wichtigste Einnahmequelle.

Laut PAHO hatte sich die medizinische Grundversorgung der Brasilianer seit dem Start von «Mehr Ärzte» merklich verbessert. Nach dem Ende des Programms fehlt es in vielen brasilianischen Ortschaften nun an medizinischem Personal. In mindestens zwölf Bundesstaaten gebe es Gesundheitszentren, in denen keine Mediziner mehr arbeiten, berichtete das Nachrichtenportal G1 am Mittwoch. Vor anderen Praxen bildeten sich demnach lange Schlangen.

Nach brasilianischen Angaben stellten die Kubaner die medizinische Versorgung von rund 63 Millionen Menschen vor allem in abgelegenen und sozial schwachen Gegenden sicher. Die Stellen werden nun in Brasilien neu ausgeschrieben.

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