Kuba entzieht Journalisten spanischer Agentur Akkreditierung

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In Kuba stehen erneute Proteste der Opposition bevor. Kurz vorher hat die Regierung nun Journalisten einer Agentur die Akkreditierung entzogen.

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Yunior Garcia von der Opposition in Kuba spricht Ende Oktober mit Medien. - AP Photo/Ramon Espinosa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung Kubas hat den Journalisten einer Agentur die Akkreditierung entzogen.
  • Es ist das erste Mal, dass eine ganze Nachrichtenagentur im Land blockiert wird.
  • Hintergrund ist ein Interview mit einem Chef des für illegal erklärten Oppositionsmarschs.

Kurz vor neuen Protesten der Opposition auf Kuba hat die sozialistische Regierung allen Journalisten der spanischen Nachrichtenagentur Efe die Akkreditierung entzogen. Es sei das erste Mal, dass die Arbeit einer ganzen Nachrichtenagentur auf der Karibik-Insel blockiert werde, schrieb der Efe-Bürochef in Havanna, Atahualpa Amerise, am Sonntag auf Twitter. Für diesen Montag plant die Opposition neue Proteste, obwohl die Regierung solche Kundgebungen verboten hat.

Nach Amerises Angaben wurden die fünf Efe-Journalisten am Samstag vom Leiter des Internationalen Pressezentrums vorgeladen. Dann wurde ihnen die Erlaubnis entzogen, auf Kuba als Journalisten zu arbeiten, wie die spanische Nachrichtenagentur Europa Press meldete.

Offen sei, ob es sich um ein vorübergehendes oder dauerhaftes Verbot handelt. Efe hatte vor einigen Tagen ein Interview mit einem Anführer des für illegal erklärten Oppositionsmarschs veröffentlicht, dem Dramatiker Yunior García Aguilera.

Agentur-Chefin: Kuba soll Entscheid «überdenken»

Die Präsidentin der Nachrichtenagentur, Gabriela Cañas, rief die kubanische Regierung auf, ihre Entscheidung zu «überdenken». «Die Agentur EFE ist ein objektives und verantwortungsvolles Medium, das seit mehr als 40 Jahren über die Insel berichtet und die Gründe für diese Massnahme nicht versteht», wurde sie von Europa Press zitiert.

Auch Amnesty International kritisierte die Entscheidung. Am 11. Juli war es in Kuba spontan zu den grössten Massenprotesten seit Jahrzehnten gekommen. Demonstriert wurde für mehr Freiheit und gegen Misswirtschaft. Es gab Hunderte Festnahmen.

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