McCarthy zieht im zwölften Wahlgang einige Gegner auf seine Seite
Der langwierige Machtkampf im US-Repräsentantenhaus ging am Freitag in die zwölfte Runde. Erstmals kam dabei Bewegung in die Abstimmungen.
Das Wichtigste in Kürze
- In bisher zwölf Anläufen ist Kevin McCarthy bei der Wahl im Repräsentantenhaus gescheitert
- Das Blatt für Kevin MaCarthy scheint sich dabei gewendet zu haben.
- Es gelang ihm am Freitag, einige Gegner auf seine Seite zu ziehen.
Der Republikaner Kevin McCarthy steht im historisch langwierigen Machtkampf um den Vorsitz im US-Repräsentantenhaus zum zwölften Mal zur Wahl. Sein Parteikollege Mike Garcia nominierte den 57-Jährigen am Freitag bei einer Sitzung der Parlamentskammer.
Im Machtkampf um das Spitzenamt im US-Parlament hat sich das Blatt für Kevin McCarthy gewendet. Der Republikaner schaffte es am Freitag, eine beachtliche Zahl seiner parteiinternen Gegner im zwölften Wahlgang auf seine Seite zu ziehen. Zuvor war er bei mehr als zehn Wahlgängen gescheitert, weil ihm Rebellen vom rechten Rand die Gefolgschaft verwehrten.
Abstimmung zieht sich bereits über vier Tage
Dem 57-Jährigen fehlten nach der mündlichen Abstimmung zwar immer noch die erforderlichen Stimmen, um Vorsitzender des Repräsentantenhauses zu werden. Seine Beharrlichkeit könnte sich nun aber ausgezahlt haben. Es war nun das erste Mal in der mittlerweile vier Tage andauernden Abstimmung, dass einige seiner Gegner ihren Widerstand aufgaben.
McCarthy zeigte sich nun optimistisch, bis zum Abend die fehlenden parteiinternen Gegner auf seine Seite zu ziehen.
Am Freitag kam erstmals Bewegung in die Abstimmungen – mehr als ein Dutzend Rebellen gaben ihren Widerstand auf. McCarthy fehlen nun nur noch wenige Stimmen für die erforderliche Mehrheit. Bis der Vorsitz geklärt ist, geht im Repräsentantenhaus gar nichts: Nicht mal die neuen Abgeordneten können vereidigt werden.
Die Abstimmung zieht sich mittlerweile bereits über vier Tage hin. McCarthy ist bisher in elf Anläufen gescheitert, weil ihm Parteigegner vom rechten Rand die Gefolgschaft verwehren. Bei ihnen handelt es sich um Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, der McCarthy allerdings unterstützt. Auch dieses Mal stellten die Rebellen wieder Gegenkandidaten auf.
McCarthy zeigt sich optimistisch
Nach weiteren ergebnislosen Wahlgängen hat das US-Repräsentantenhaus die Abstimmung über den Vorsitz der Parlamentskammer ausgesetzt. Dafür stimmten die Abgeordneten am Freitagnachmittag (Ortszeit) in Washington. Sie wollten am Abend (Ortszeit/Donnerstag 4.00 Uhr MEZ) erneut zusammenkommen. Zuvor hatte McCarthy eine historische Niederlage erlitten und war in 13 Wahlgängen gescheitert.
Die aktuelle Abstimmung über den Spitzenposten gehört bereits jetzt zu den längsten in der US-Geschichte. Seit dem 19. Jahrhundert haben die Abgeordneten im Repräsentantenhaus nicht mehr so viele Anläufe gebraucht, um einen neuen Vorsitzenden zu wählen wie derzeit. Mehr Wahlgänge gab es zuletzt nur 1859/1860. Damals wurde der Republikaner William Pennington erst im 44. Wahlgang zum Vorsitzenden der Kongresskammer gewählt. Das Prozedere dauerte damals mehrere Wochen.