2014 wurden 43 Studenten verschleppt und offiziellen Berichten zufolge getötet. Nun soll eine Wahrheitskommission den Fall noch einmal unter die Lupe nehmen.
Familienmitglieder der 43 verschwundenen Studenten protestieren in Mexiko-Stadt in 2016 gegen die Schliessung des Falls.
Familienmitglieder der 43 verschwundenen Studenten protestieren in Mexiko-Stadt in 2016 gegen die Schliessung des Falls. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 43 Studenten sind in Mexiko in 2014 verschleppt und laut Berichten getötet worden.
  • Nun fordert ein Bundesgericht eine Wahrheitskommission um den Fall erneut zu eröffnen.
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Ein Bundesgericht fordert die Schaffung einer Wahrheitskommission im Fall von 43 verschwundenen Lehramtsstudenten in Mexiko. Es gebe rechtliche und verfassungsmässige Unterstützung für die Aufklärung des Falls, erklärten die drei Richter am Donnerstag (Ortszeit) in der nordöstlichen Stadt Reynosa. Das Gericht widersprach damit einer Entscheidung des mexikanischen Generalstaatsanwalts. Man könne sich nicht auf nationales Recht berufen, um internationalen Verpflichtungen nicht nachzukommen, begründeten die Richter ihre Forderung.

Das Schicksal der jungen Menschen hatte in Mexiko für Entsetzen gesorgt. Polizisten hatten die Studenten der Universität Ayotzinapa in der Nacht auf den 27. September 2014 im Bundesstaat Guerrero verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Den offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und verbrannt. Unabhängige Untersuchungen zweifeln das allerdings an. Die Einzelheiten und Hintergründe der Tat sind noch immer unklar. Auch der künftige Präsident Mexikos, Andrés Manuel López Obrador, der am 1. Dezember das Amt antritt, fordert eine Wahrheitskommission in dem Fall.

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