Evo Morales: Mexiko bietet Boliviens Präsident Asyl an
Nach dem Rücktritt des bolivianischen Präsidenten Evo Morales hat Mexiko dem linksgerichteten Politiker Asyl angeboten.
Das Wichtigste in Kürze
- Mexiko bietet Boliviens zurückgetretenem Präsidenten Evo Morales Asyl an.
- 20 Regierungsvertreter und Abgeordnete flüchteten zuvor in die mexikanische Botschaft.
Zuvor hätten 20 Regierungsvertreter und Abgeordnete Zuflucht in der mexikanischen Botschaft in Boliviens Hauptstadt La Paz gesucht, schrieb Aussenminister Marcelo Ebrard am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter.
In Übereinstimmung mit seiner «Tradition des Asyls und der Nichteinmischung» habe Mexiko die Politiker aufgenommen und biete auch Morales Asyl an.
Evo Morales ist zurückgetreten
Nach wochenlangen Protesten hat Boliviens Staatspräsident Evo Morales seinen Rücktritt erklärt, nachdem er auch den Rückhalt der Armee und Polizei verloren hatte.
Er habe dem Parlament ein Rücktrittsschreiben geschickt, sagte der linke Staatschef in einer Fernsehansprache am Sonntag. «Unser grosser Wunsch ist es, dass der soziale Frieden wiederkehrt», sagte er. Auch sein Vizepräsident Álvaro García Linera trat zurück.
Vorwürfe an Gegner
Seinen Gegner warf der seit 14 Jahren regierende Links-Politiker im TV vor, einen «Bürgerputsch» gegen ihn angezettelt zu haben. Mit Verweis auf die anhaltenden politischen Spannungen erklärte Morales später auf Twitter, dass die Polizei einen «illegalen» Haftbefehl gegen ihn habe und dass «gewalttätige Gruppen» sein Haus angegriffen hätten. Der Chef der bolivianischen Polizei äusserte dagegen in einem Fernsehinterview, es gebe keinen Haftbefehl gegen Morales. E
Zuvor hatte Morales eine Neuwahl nach der umstrittenen Präsidentenwahl vor drei Wochen angekündigt, nachdem die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in einem vorläufigen Bericht Manipulationen bei der Präsidentenwahl vor drei Wochen festgestellt hatte.
Die Präsidentschaftswahl vom 20. Oktober war hochumstritten, das offizielle Ergebnis wurde von der Opposition wegen Vorwürfen des Wahlbetrugs nicht anerkannt. Auch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hatte gefordert, die Wahl weitverbreiteter, schwerwiegender Unregelmässigkeitenfür ungültig zu erklären.
Daraufhin kam es in Bolivien zu Zusammenstössen zwischen Gegnern und Anhängern des indigenen Präsidenten. Die Demonstrationen dauerten seit Wochen an.