Mexiko-Stadt: Letzter «Unabhängigkeitsschrei» von López Obrador
Tausende Menschen versammelten sich in Mexiko, um den letzten «Grito de Independencia» von Präsident López Obrador zu erleben.
Tausende Menschen haben sich in Mexiko am Vorabend des Unabhängigkeitstags zum letzten traditionellen «Unabhängigkeitsschrei» des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador versammelt. Vom Balkon des Nationalpalastes aus rief der scheidende Präsident den «Grito de Independencia» aus, wie auf TV-Bildern zu sehen war.
Dabei wurde er von der Menschenmenge auf dem Zócalo-Platz der Hauptstadt Mexiko-Stadt mit mehrfachem frenetischen «Viva México» (Es lebe Mexiko) erwidert.
Es war die letzte derartige Zeremonie des linksgerichteten regierenden 70-Jährigen, der zudem ein umstrittenes Gesetz über eine Justizreform in dem Land unterzeichnete. Die Verfassungsänderung ermöglicht unter anderem eine Direktwahl der Bundesrichter durch die Bürger.
Claudia Sheinbaum wird neue Nachfolgerin
López Obrador ist in Mexiko sehr beliebt. Er wird nach sechs Jahren Amtszeit nur noch bis Ende des Monats Präsident sein. Seine treue Gefolgsfrau Claudia Sheinbaum wird seine Nachfolgerin. In Mexiko ist die Wiederwahl des Präsidenten verboten.
Der «Grito de Independencia» ist eines der wichtigsten historischen Ereignisse des lateinamerikanischen Landes, denn er markiert den Beginn des Kampfes um die mexikanische Unabhängigkeit und wird jedes Jahr am 15. September begangen. Der Priester Miguel Hidalgo rief am 16. September 1810 zum bewaffneten Widerstand gegen die spanische Kolonialherrschaft auf.
Bei der Zeremonie werden die Glocken des Nationalpalastes in Anspielung auf den Aufruf Hidalgos geläutet, während die mexikanische Flagge geschwenkt und den Führungspersönlichkeiten im Unabhängigkeitskrieg Respekt gezollt wird. Der «Unabhängigkeitsschrei» findet nicht nur in der Hauptstadt, sondern im ganzen Land statt. Die jeweiligen Gouverneure vollziehen diesen Akt um 23 Uhr von ihren jeweiligen Regierungssitzen aus.