Mexiko veröffentlicht Video von Festnahme von «El Chapo»-Sohn

Mexikos Regierung hat ein Video von dem Einsatz veröffentlicht. Bei diesem wurde vor zwei Wochen ein Sohn des inhaftierten Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán zwischenzeitlich festgenommen. Schliesslich musste er angesichts einer Übermacht von Angreifern aber wieder freigelassen werden.

Bei einer Pressekonferenz mit Staatschef Andrés Manuel López Obrador erstatteten Vertreter der Sicherheitsbehörden am Mittwoch (Ortszeit) Bericht über den genauen Ablauf der Aktion. Ausserdem wurden Ausschnitte von einem Video des Einsatzes in der Stadt Culiacán gezeigt.

«Lasst alles, was geschehen ist, bekannt werden», sagte Präsident López Obrador. Am 17. Oktober hatten Sicherheitskräfte eines von «El Chapos» zehn Kindern, den 28-jährigen Ovidio Guzmán, zusammen mit einer Frau und zwei weiteren Männern festgenommen. Im Zuge der Aktion brachen in Culiácan, einer 750.000-Einwohner Stadt im nordwestlichen Bundesstaat Sinaloa, Kämpfe zwischen Sicherheitskräften und dem berüchtigten Sinaloa-Drogenkartell aus, die mehr als fünf Stunden andauerten.

Das nun präsentierte Video wurde offenbar von der Helmkamera eines Soldaten aufgezeichnet. Zu sehen ist, wie Ovidio Guzmán und seine drei Begleiter mit erhobenen Händen aus einem Haus kommen.

Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte befehlen den vier mit hektischen Rufen herauszukommen. «Los! Ganz ruhig!», rufen sie immer wieder. «Zeigt mir eure Hände.» Dann muss sich Guzmán, der ein eng geschnittenes weisses Hemd und eine schwarze Baseballkappe trägt, vor einer Mauer hinknien.

Wie in dem Video weiter zu sehen ist, fordern die Sicherheitskräfte Guzmán auf, die Angriffe seiner Leute auf den Strassen von Culiacán zu beenden. «Sag deinen Leuten, sie sollen alles stoppen», rufen die Soldaten. Eine Frau sagt den Sicherheitskräften, dass Kinder im Haus seien.

In der nächsten Szene ist zu sehen, wie Guzmán am Telefon offenbar seinen Leute sagt, dass sie sich ergeben sollen. «Stoppt alles, stoppt alles, ich habe mich schon ergeben», sagt er. «Sagt ihnen, sie sollen aufhören... Ich möchte da kein Chaos haben, bitte!»

Ein Video von Guzmáns späterer Freilassung zeigten die Behörden nicht, dafür aber Bilder von den Angriffen auf Sicherheitskräfte durch Mitglieder des Sinaloa-Kartells in der ganzen Stadt.

«Und wenn man diese Dinge sieht, die passiert sind, versteht man besser, warum angeordnet wurde, den Einsatz zu beenden», sagte Staatschef López Obrador nach der Präsentation des Videos.