Honduras' Präsident erhielt Millionen von El Chapo
Honduras' Präsident Juan Orlando Hernández soll Bestechungsgelder in Millionenhöhe von Drogenhändlern wie dem Mexikaner Joaquín «El Chapo» Guzmán erhalten haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Präsident von Honduras hat laut den US-Behörden viel Geld von Drogenbossen erhalten.
- Juan Orlando Hernández' Bruder steht zurzeit in New York vor Gericht.
- Hernández' sprach von einer Schmutzkampagne der USA.
Das sagte US-Staatsanwalt Jason Richman am Mittwoch beim Beginn eines Drogenprozesses gegen Hernández' Bruder Juan Antonio in New York.
«Der Angeklagte wurde vom derzeitigen Präsidenten geschützt. Dieser habe Millionen Dollar an Bestechungsgeldern von Drogenhändlern wie 'El Chapo' Guzmán erhalten, sagte der Staatsanwalt.
Der inzwischen in einem US-Gefängnis einsitzende El Chapo habe Juan Antonio «persönlich» eine Million Dollar für dessen Bruder übergeben.
Die Staatsanwaltschaft von Manhattan hatte erste Vorwürfe bereits im August offengelegt. Damals hiess es, der honduranische Präsident habe für seinen ersten Wahlkampf von einem Kronzeugen mindestens 1,5 Millionen Dollar an Drogengeldern erhalten und 40'000 Dollar für seinen zweiten Wahlkampf.
Der Präsident hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er spricht von einer Schmutzkampagne von früheren Drogenbossen, die wütend seien, dass sie an die USA ausgeliefert wurden. Formelle Ermittlungen gegen Hernández wurden in den USA nicht eingeleitet.
In New York begann am Mittwoch der Prozess gegen den Präsidentenbruder Juan Antonio. Der frühere Abgeordnete war im November 2018 am Flughafen von Miami festgenommen worden. Der 41-Jährige soll in grossem Stil Kokain in die USA geschmuggelt haben.