Mexikos Präsident verwahrt sich gegen US-Einsatz gegen Drogenkartelle
Mexikos Staatschef Andrés Manuel López Obrador hat sich mit klaren Worten gegen einen bewaffneten US-Einsatz gegen die mexikanischen Drogenkartelle verwahrt.
Das Wichtigste in Kürze
- Trump will Banden als Terrororganisationen einstufen.
Seine Regierung werde es nicht zulassen, dass bewaffnete Ausländer in Mexiko agierten, sagte López Obrador am Freitag. «Wir werden das nicht erlauben.» Der Staatschef reagierte damit auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, mexikanische Drogenkartelle als Terrororganisationen einstufen und härter bekämpfen zu wollen.
Trump hatte nach einem tödlichen Angriff auf US-mexikanische Mormonen in Mexiko Anfang November einen «Krieg» gegen die Drogenkartelle gefordert und der mexikanischen Regierung dabei US-Hilfe angeboten. Am Dienstag sagte er dann in einem Interview, die USA würden die Kartelle als terroristische Organisationen einstufen. Auf die Frage, ob die USA auch Drohnenangriffe gegen die Banden fliegen könnten, antwortete Trump ausweichend.
In Mexiko weckten die Ankündigungen Sorgen, Trump könne bewaffnete Einheiten in den Kampf gegen die Drogenkartelle schicken. López Obrador betonte am Freitag aber, der US-Präsident habe sich seiner Regierung gegenüber immer «respektvoll» verhalten. «In dem unwahrscheinlichen Fall, dass eine Entscheidung getroffen wird, die unsere Souveränität betrifft, werden wir im Rahmen des internationalen Rechts handeln. Ich halte das aber für unwahrscheinlich.»
Mexiko leidet seit vielen Jahren unter der Gewalt der mächtigen Drogenkartelle. Seit dem Beginn des umstrittenen Armeeeinsatzes gegen die Banden im Jahr 2006 starben bereits mehr als 250.000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg. Auch Präsident López Obrador, der das Amt vor rund einem Jahr antrat, scheint machtlos.