Mutmassliche russische Hacker in den USA angeklagt
In den USA ist gegen zwei mutmassliche russische Hacker, die Verbindungen zum russischen Geheimdienst haben sollen, Anklage erhoben worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei mutmassliche Hacker wurden in den USA angeklagt.
- Der Kreml habe die Hacker «für boshaften Aktivitäten anheuert», lautet der Vorwurf.
- Mehr als 300 Einrichtungen und Einzelpersonen in 43 Ländern waren demnach betroffen.
Maxim Jakubez und Igor Turaschew sollen an der Spitze einer international agierenden Hackergruppe namens «Evil Corp» stehen, wie das US-Justizministerium am Donnerstag mitteilte.
Die beiden Russen wurden bislang nicht verhaftet. Das US-Aussenministerium versprach fünf Millionen Dollar Belohnung für Informationen, die zur Festnahme von Jakubez führen.
Wie aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Pittsburgh hervorgeht, soll «Evil Corp» mittels Phishing-Attacken unter anderem die Malware «Dridex» auf Computern in dutzenden Ländern eingeschleust haben. Seit 2011 stahl die Gruppe auf diese Weise demnach mehr als 100 Millionen Dollar von Unternehmen und Behörden.
«Projekte für den russischen Staat»
Nach Angaben des US-Finanzministeriums, das Sanktionen gegen die beiden Russen und weitere Mitglieder der Gruppe verhängte, arbeitete Jakubez seit 2017 zudem für den russischen Geheimdienst FSB an «Projekten für den russischen Staat».
Der Fall zeige, dass der Kreml Hacker «für seine boshaften Aktivitäten anheuert», erklärte das Ministerium.
Die Gruppe mit Sitz in Moskau soll über die Malware an Namen und Passwörter der Nutzer gelangt sein und so Zugriff auf deren Bankkonten erhalten haben. Von dort aus überwiesen die Hacker demnach Geld auf ihre eigenen Konten oder an Geldwäscher.
Mehr als 300 Einrichtungen und Einzelpersonen in 43 Ländern waren demnach betroffen. Ziel der Hacker in den USA waren unter anderem eine Ordensgemeinschaft, eine Schulbehörde und ein Waffenhersteller. Die Gruppe ist weiterhin aktiv.