Nach Bitte um Vergebung in Kanada: Papst will Versöhnung in Kirche
Das Wichtigste in Kürze
- Papst Franziskus hat sich in Kanada für Vergehen der katholischen Kirche entschuldigt.
- Er forderte einen Weg der Versöhnung in der Kirche.
- Tausende Ureinwohner hatten in katholischen Internaten grosses Leid erfahren.
Papst Franziskus hat nach seiner Bitte um Vergebung für die Vergehen katholischer Bediensteter an den Ureinwohnern Kanadas einen Weg der Versöhnung in der Kirche gefordert.
«Nichts kann die verletzte Würde, den erlittenen Schmerz und das verratene Vertrauen auslöschen», sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Montagnachmittag (Ortszeit) in der Sacred-Heart-Kirche in Edmonton. Aber es sei notwendig, wieder damit anzufangen, Versöhnung in der Kirche zu suchen.
Franziskus prangerte in seiner Rede vor Vertretern der Ureinwohner und der katholischen Kirche das Leid an, das indigene Menschen in den kirchengeführten Internaten erlitten hatten.
Kinder wurden Identität beraubt
«Es verletzt mich, wenn ich daran denke, dass Katholiken zu einer Politik der Assimilation und Entrechtung beigetragen haben.» Die Kinder seien im Namen einer kulturellen Erziehung ihrer kulturellen und spirituellen Identität beraubt worden, von der man dachte, dass sie christlich sei, erklärte der 85 Jahre alte Argentinier weiter.
Das katholische Gotteshaus in Edmonton steht symbolisch für die Forderung des Papstes. Es ist seit 1991 eine Pfarrei für die Ureinwohner und war damit die erste Kirche dieser Art in Kanada, in der indigene und christliche Kultur zusammenflossen.