Nach Hurrikan «Iota»: Inzwischen 49 Tote in Lateinamerika
Die Opferzahl nach dem schweren Sturm «Iota» steigt weiter. In Honduras werden wegen hoher Flusspegel noch immer Gebiete evakuiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Durchzug des schweren Sturms «Iota» ist die Zahl der dabei ums Leben gekommenen Menschen in Mittelamerika und Kolumbien auf 49 gestiegen.
In Nicaragua wurden nach Angaben der Behörden 21 Todesopfer gezählt, im Nachbarland Honduras waren es 16. Zwölf weitere Opfer wurden in Guatemala, Panama, Kolumbien und El Salvador gezählt. Am Donnerstag, nachdem sich der einstige Hurrikan bereits aufgelöst hatte, blieb die Lage gefährlich: In Honduras wurden wegen hoher Flusspegel noch immer Gebiete evakuiert.
Die Böden waren vielerorts mit Wasser gesättigt, weil zwei Wochen vor «Iota» bereits der Hurrikan «Eta» über die Region hinweggefegt war. Das führte zu Erdrutschen, zudem standen in mehreren Ländern grosse Gebiete unter hohem Wasser. Helfer versuchten, mehrere Ortschaften zu erreichen, die von der Aussenwelt abgeschnitten waren und in denen es an Lebensmitteln und Trinkwasser fehlte, wie ein Sprecher der honduranischen Zivilschutzbehörde dem Radiosender HRN sagte.
«Iota» war am Montag als Hurrikan der Kategorie vier - mit Windgeschwindigkeiten von 250 Kilometern pro Stunde nur knapp unter der Grenze eines Sturms der höchsten Stufe - in Nicaragua auf Land getroffen. Er zog weiter über Honduras und schwächte sich immer mehr ab. Dennoch verursachte das Unwetter Überschwemmungen und beschädigte die bereits angeschlagene Infrastruktur.
«Eta» hatte am 3. November als Hurrikan der Stufe vier ebenfalls in Nicaragua Land erreicht. Mindestens 174 Menschen starben, 74 davon in Honduras und 46 in Guatemala. Knapp 100 Bewohner eines Dorfes in Guatemala, das verschüttet wurde, galten noch als vermisst. Tausende Familien verloren ihr Zuhause, 1,5 Millionen Menschen brauchten nach Angaben des Kinderhilfswerks World Vision schon vor Ankunft von «Iota» dringend humanitäre Hilfe.
«Iota» war der 30. Sturm in diesem Jahr, der stark genug war, um einen Namen zu bekommen - der bisherige Rekord lag im Jahr 2005 bei 28. In der diesjährigen Hurrikansaison im Atlantik, die von Juni bis November dauert, haben sich so viele starke Stürme gebildet, dass die 21 dafür vorgesehenen Namen längst aufgebraucht wurden. Die Meteorologen griffen deshalb erstmals seit 15 Jahren auf das griechische Alphabet zurück. Die zunehmende Intensität tropischer Wirbelstürme ist laut Experten eine Folge des Klimawandels.