Hunter Biden, bekennt sich schuldig wegen Steuervergehen. Diese waren aber nicht der erste Fehltritt des Sohns des US-Präsidenten.
Hunter Biden ist Absolvent der Yale Law School und war in der Vergangenheit als Rechtsanwalt und Wirtschaftslobbyist tätig.
Hunter Biden ist Absolvent der Yale Law School und war in der Vergangenheit als Rechtsanwalt und Wirtschaftslobbyist tätig. - Matt Slocum/AP/dpa

Zu Beginn eines Gerichtsverfahrens in Los Angeles am Donnerstag erklärte Hunter Biden, der Sohn des US-Präsidenten, überraschend seine Schuld in mehreren Steuervergehen, wie die Sender CNN und NBC berichten. Damit umgeht der 54-Jährige einen weiteren Prozess, der potenziell weitere unschöne Details aus seinem Privatleben in die Öffentlichkeit spülen könnte.

Ungewöhnlicher Justiz-Deal gescheitert

Vor seinem Schuldbekenntnis hatte Hunter Biden noch einen ungewöhnlichen Vorschlag gemacht: Er bot eine Art Justiz-Deal an, in welchem er sich nicht direkt als schuldig bekennen, jedoch zugestehen würde, dass die gegen ihn vorliegenden Beweise wahrscheinlich zu einer Verurteilung führen würden. Dieser Vorschlag wurde jedoch von der Staatsanwaltschaft abgelehnt.

Vorwürfe von Steuervergehen

Hunter Biden stand vor Gericht, da er angeblich seine Bundessteuern für mehrere Jahre nicht korrekt bezahlt hatte. Diese Vorwürfe sind auf den Zeitraum zwischen 2016 und Mitte Oktober 2020 datiert, kurz vor der Wahl seines Vaters zum US-Präsidenten. In dieser Zeit soll Hunter Biden über sieben Millionen US-Dollar Einnahmen verbucht haben.

Dem Sohn des US-Präsidenten wird vorgeworfen, dass er das Geld, welches er zu dieser Zeit verdiente, nicht für Steuern, sondern für andere Ausgaben wie Drogen, Luxushotels, exotische Autos und andere persönliche Dinge missbraucht hat.

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Ein weiterer Schuldspruch

Hunter Biden hatte bereits in der Vergangenheit mit dem Recht zu kämpfen. Im Juni wurde er wegen illegalen Waffenbesitzes für schuldig befunden. Dabei stand auch seine damalige Drogenabhängigkeit im Fokus der Anklage, die er bei einem Waffenkauf verschwiegen haben soll.

Mögliche Auswirkungen auf den US-Präsidenten

Die juristischen Probleme von Hunter Biden, die in den letzten Jahren Schlagzeilen machten, belasteten auch politisch seinen Vater, den Präsidenten Joe Biden. Als erstes Kind eines amtierenden US-Präsidenten wurde Hunter Biden in einem Strafverfahren auf Bundesebene schuldig gesprochen, was die politischen Gegner für Angriffe gegen den Präsidenten nutzten.

Die Pressesprecherin des Weissen Hauses betonte jedoch, dass Hunter Biden keinesfalls eine Begnadigung oder Strafmilderung von seinem Vater zu erwarten habe.

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Hunter Biden verlässt zusammen mit seiner Frau Melissa Cohen Biden das Gericht. - keystone

Familienhintergrund und Geschäftstätigkeiten

Hunter Biden, geboren 1970, ist der zweite Sohn von US-Präsident Joe Biden und dessen erster Frau Neilia Hunter Biden. Nach einem Abschluss an der Georgetown University hat er das Juris-Doctor-Programm der Yale Law School absolviert.

Neben seiner Rollen in der Wirtschaft und als Wirtschaftslobbyist hat er auch in verschiedenen Organisationen Sitze. Im Jahr 1998 wurde er von Bill Clinton zum Direktor für E-Commerce-Politikangelegenheiten im Handelsministerium der Vereinigten Staaten ernannt.

Weitere Kontroversen

Auch abseits des Steuervergehens und des illegalen Waffenbesitzes sorgte die Karriere von Hunter Biden für Schlagzeilen. So sass er ab 2014 im Aufsichtsrat von Burisma, dem grössten privaten Gasproduzenten in der Ukraine, was zu Diskussionen führte.

Seine Ernennung erlebte erneute Aufmerksamkeit, als Präsident Donald Trump im Sommer 2019 darauf hinwies, um Anzeichen von Korruption seines möglichen demokratischen Konkurrenten Joe Biden abzuleiten. Eine Untersuchung hierzu wurde angekündigt, doch es wurde kein Fehlverhalten von Joe Biden festgestellt.

Rechtliche Konsequenzen

Im Jahr 2022 wurden Geschäftsbeziehungen von Hunter Biden mit CEFC China Energy öffentlich bekannt, die im Jahr 2020 in einem Senatsbericht dokumentiert wurden. Einige Jahre später, im Jahr 2023, warf ihm die Staatsanwaltschaft in Delaware vor, in den Jahren 2017 und 2018 jeweils über 100'000 US-Dollar an fälliger Einkommensteuer nicht rechtzeitig gezahlt zu haben.

US-Justizminister Merrick B. Garland entschied, dass die Untersuchungen von dem Ermittler David C. Weiss durchgeführt werden sollten, was ihn zum Sonderermittler machte.

Hunter Biden (M) verlässt eine Anhörung des House Oversight Committee.
Hunter Biden (M) verlässt eine Anhörung des House Oversight Committee. - Jose Luis Magana/FR159526 AP /dpa

Schlussbemerkung

Die jüngsten juristischen Probleme von Hunter Biden haben Schlagzeilen gemacht und potenziell politische Auswirkungen auf den US-Präsidenten Joe Biden. Seine rechtliche Situation wird weiterhin genau beobachtet, da das Urteil für seine Steuervergehen für den 16. Dezember geplant ist.

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