Im US-Bundesstaat Ohio hat am Dienstag eine Nachwahl für einen Sitz im Repräsentantenhaus begonnen.
Die Skyline von Columbus (USA) im Bundesstaat Ohio.
Die Skyline von Columbus (USA) im Bundesstaat Ohio. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Im US-Bundesstaat Ohio finden seit Dienstag Nachwahlen statt.
  • Umfragen sehen ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Republikaner und dem Demokraten.
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Die Nachwahl im US-Bundesstaat Ohio, die am Dienstag begonnen hat, gilt als wichtiger Indikator für die allgemeinen Kongresswahlen im November. Das Mandat in dem mehrere wohlhabende Vororte der Grossstadt Columbus (USA) umfassenden Wahlbezirk wird seit Jahrzehnten von den Republikanern gehalten. Die jüngsten Umfragen deuteten aber auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem republikanischen Kandidaten Troy Balderson und seinem Rivalen Danny O'Connor von den Demokraten hin.

Sollten die Demokraten den Sitz erobern, könnte ihnen dies enormen Auftrieb für die Kongresswahlen in drei Monaten geben. Ein Sieg O'Connors würde als weiteres Vorzeichen einer «blauen Welle» gesehen, welche die Oppositionspartei zur Eroberung der Mehrheit im Repräsentantenhaus und womöglich auch im Senat tragen könnte – Blau ist die Farbe der Demokraten.

Ohne die bisherige Mehrheit seiner Republikaner in beiden Häusern des Kongresses würde das Regieren für Präsident Donald Trump deutlich schwieriger. Trump legte sich deshalb bis zuletzt mächtig für Balderson ins Zeug, der bislang Senator im Regionalparlament von Ohio ist. «Troy wird ein grossartiger Abgeordneter sein», schrieb der Präsident am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Blaue oder rote Welle?

Den Demokraten O'Connor bezeichnete Trump als «schwach» in der Verbrechensbekämpfung und Grenzsicherung sowie beim Schutz des privaten Waffenbesitzes. Am Samstag war der Präsident zusammen mit Balderson bei einer Wahlkampfveranstaltung aufgetreten. Er glaube nicht an die «blaue Welle», sagte Trump dabei. «Ich denke, es könnte eine rote Welle sein» – Rot ist die Farbe der Republikaner.

Balderson hatte im Juni allerdings noch einen Zehn-Punkte-Vorsprung vor O'Connor, der inzwischen laut den Umfragen weggeschmolzen ist. Die Demokraten müssen für die Eroberung des Repräsentantenhauses 23 Sitze hinzugewinnen. Bei einem Sieg des 31-jährigen Anwalts O'Connor wären es nur noch 22 Sitze.

Zwischenwahlen anfangs November

Bei den sogenannten Zwischenwahlen am 6. November - also den Wahlen in der Mitte der Amtszeit des Präsidenten – werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 35 der 100 Sitze im Senat neu vergeben. Die Hoffnungen der Demokraten auf die «blaue Welle» sind bereits seit dem vergangenen Jahr durch eine Reihe von Siegen und überraschend knappen Niederlagen bei Nachwahlen zum Kongress gestärkt worden.

Während ihre Eroberung des Repräsentantenhauses als realistisch gilt, ist die Ausgangslage der Demokraten bei den Senatswahlen deutlich komplizierter. Zwar haben die Republikaner dort derzeit nur eine hauchdünne Mehrheit von 51 Sitzen. Doch nur zehn der 35 zur Wahl stehenden Senatsposten werden von den Republikanern gehalten. In der Mehrzahl der Rennen geht es also für die Demokraten um den Erhalt ihrer bisherigen Mandate.

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