Nancy Pelosi wird in Taiwan von «Polizisten-Wand» beschützt
Das Wichtigste in Kürze
- Nancy Pelosi besucht Taiwan trotz Drohungen aus China.
- Auf die Ankunft der dritthöchsten Amerikanerin antwortet China mit militärischen Manövern.
- Die Schutzvorkehrungen für Pelosi sind während ihrem Besuch sehr hoch.
Spät am gestrigen Dienstagabend landete die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taipeh. Während ihre Ankunft von der taiwanesischen Bevölkerung bejubelt wurde, war die Reaktion aus Peking sehr verärgert: Das chinesische Aussenministerium nannte den Besuch ein «sehr gefährliches Spiel mit dem Feuer» und kündete umgehend militärische Massnahmen an.
Das Weisse Haus sprach von einer «erwarteten Reaktion» und dass die Sicherheit von Pelosi «oberste Priorität» haben werde.
Dafür scheuten auch Taiwan und die USA keinen Aufwand, wie Bilder aus Taipeh zeigen.
Reihenweise Polizisten wachen über Pelosis Schlaf
Acht amerikanische F15-Kampfjets begleiteten Nancy Pelosi auf ihrem Flug in den Indopazifik. In Taipeh residiert die 82-Jährige im Hyatt Hotel, welches in ihrer ersten Nacht von mehreren Reihen von Polizisten umstellt wurde.
Verschoben wird während dem Besuch in einer Kolonne aus schusssicheren Autos, die jeweils von der Polizei eskortiert werden. Sowohl gestern als auch heute wurden dafür die Strassen im Zentrum gesperrt.
Im Meer vor der Insel liegen zudem vier grosse US-Kriegsschiffe vor Anker. Die Navy bestätigte die Verlegung des Flugzeugträgers USS Ronald Reagan sowie drei seiner Begleitschiffe, darunter ein Zerstörer und ein Lenkwaffenkreuzer.
Wie beurteilen Sie die Bedrohung Taiwans durch China?
Nancy Pelosi: Grosses chinesisches Säbelrasseln
China betrachtet Taiwan als Teil seiner Volksrepublik und den Besuch der dritthöchsten Amerikanerin als Provokation. Es hatte im Vorfeld mit «massiven militärischen Übungen» in und um Taiwan gedroht, sollte Pelosi keinen Rückzieher machen. Lokale Medien berichteten, dass 21 chinesische Kampfjets bei einem Manöver in den Luftraum eingedrungen seien.
Unzählige Kriegsschiffe und anderes Kriegsgerät wurden zudem in die Nähe Taiwans verlegt, vor allem in die Stadt Xiamen. Videos auf Twitter, WeChat und Telegram zeigen den massiven Aufmarsch der Truppen. Sogar am Strand fahren Panzer zwischen den Badegästen hindurch.