Nashville: Polizei findet «Manifest», Täterin ist Transgender

Simon Binz
Simon Binz

USA,

Nach der Bluttat in einer Schule in Nashville mit sechs Toten gibt es mehr Details zur Amokläuferin und zu den Opfern.

Nashville
Bei Schüssen an einer Grundschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee sind drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. - sda - Keystone/AP/John Amis

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Amoklauf in einer Grundschule in Nashville starben 6 Personen und die Täterin.
  • Laut der Polizei identifizierte sich die 28-jährige Frau als Transgender.
  • Die Ermittler fanden bei ihr nach der Tat ein Manifest, es gibt erste Theorien zum Motiv.

Am Montagmorgen hat eine Amokläuferin an einer Grundschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee sechs Menschen erschossen. Unter den Opfern befinden sich auch drei Kinder im Alter von neun Jahren. 14 Minuten nach dem ersten Notruf wurde die Täterin von Polizisten erschossen.

Am Montagabend gab die Polizei mehr Details zu der Frau bekannt. Demnach handelt es sich bei der Schützin um eine 28-jährige Frau, die früher selbst auf die christliche Grundschule ging. Die Ermittler sind laut Berichten demnach derzeit damit beschäftigt, Material auszuwerten, das Aufschluss über das Motiv geben könne.

Nashville
Bei der Täterin von Nashville handelte es sich um eine 28-jährige Frau, die sich als Transgender identifiziert und früher selbst auch die Grundschule ging. - Twitter

«Wir haben ein Manifest, wir haben einige Schriften, die sich auf diesen Tag, diesen Vorfall beziehen, und die wir auswerten», sagte der Polizist John Drake bei einer Pressekonferenz in Nashville. Es wurde auch bekannt, dass die Frau Lagepläne der Privatschule besass, auf denen unter anderem Überwachungskameras und Eingänge eingezeichnet waren.

Täterin identifizierte sich als Transgender

Die Polizei gab weiter bekannt, dass sich die Täterin selbst als Transgender identifiziere. Sie gab sich im Internet einen Männernamen und schrieb diesen demnach sogar auf eine der Tatwaffen. Als Transgender werden Menschen bezeichnet, die sich nicht – oder nicht nur – mit dem Geschlecht identifizieren, das bei ihrer Geburt dokumentiert wurde.

Alles weitere zur persönlichen Geschichte und ob es einen Zusammenhang zu der Tat gebe, war zunächst nicht bekannt. «Es gibt im Moment eine Theorie, über die wir vielleicht später sprechen können, aber sie ist nicht bestätigt», sagte Polizist Drake.

Gemäss der «New York Post» ziehen die Ermittler in Erwägung, dass die Schützin die christliche Privatschule damals gegen ihren Willen besuchen musste. Später hiess es von den Behörden: «Es besteht die Überzeugung, dass es einige Ressentiments gab, auf diese Schule gehen zu müssen, und sich deshalb dieser Vorfall ereignet haben könnte.«

Pfarrers-Tochter unter Opfern – Täterin als ruhig beschrieben

Inzwischen gibt es auch mehr Details zu den Opfern. Demnach ist laut Medienberichten eines der verstorbenen Kinder eine Pfarrers-Tochter. Bei den drei erwachsenen Opfern handelt es sich um den Hausmeister (61), eine Vertretungslehrerin (61) und die Schulleiterin (60).

Laut der Polizei hatte die Frau ihre Waffen, zwei Sturmgewehre und eine Handfeuerwaffe, legal erworben. Sie hatte keine Vorstrafen und war demnach auch nicht polizeibekannt. Sie soll als Illustratorin und Grafikdesignerin tätig gewesen sein.

Von Nachbarn wird die Amokläuferin als ruhig und zurückhaltend beschrieben. Laut der «New York Post» soll sie mit ihrer Mutter, die in einer Kirche unweit des Hauses arbeite sowie ihrem Vater, der selbstständig sei, zusammengelebt haben.

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