Opfer von El Paso wollten Donald Trump nicht treffen
Die Opfer von El Paso lehnten ein Treffen mit Donald Trump ab. Bei seinem Besuch hielt der US-Präsident eine Rede, die bei vielen nicht gut ankam.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Besuch von Donald Trump lagen noch acht Opfer des El-Paso-Massakers im Spital.
- Der Präsident traf keines von ihnen – einige weigerten sich aus persönlichen Gründen.
- Seine Rede vor Ort machte Trump kurzum zur Wahlkampfveranstaltung.
Nach dem rassistisch motivierten Attentat von El Paso hagelt es erneut starke Kritik für Donald Trump. Mit seinem Besuch am Ort der Tragödie eckt der US-Präsident an – wo Mitgefühl erwartet wurde, hielt er Prahlereien bereit.
Eigentlich hätte er die acht Opfer des Massakers besuchen wollen, die zu dem Zeitpunkt noch im Spital lagen. Daraus wurde allerdings nichts.
Während drei ihn aufgrund ihres kritischen Zustandes oder mangelnder Englischkenntnisse nicht empfangen konnten, lehnten die restlichen Patienten ein Treffen ab. Offiziell gaben sie «persönliche Gründe» dafür an, ohne weiter ins Detail zu gehen.
Trump besuchte also lediglich zwei bereits entlassene Opfer und das Spitalpersonal, wie «Buzzfeed» schreibt. Was vielen allerdings sauer aufstiess: In seiner darauffolgenden Rede wetterte er gegen Oppositionspolitiker und prahlte mit der Anzahl Zuschauer, die er bei seinem letzten Auftritt in El Paso hatte.
Proteste in El Paso während Besuch von Donald Trump
So bezeichnete er den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Beto O'Rourke als «verrückt», wie ein Video des Senders «KFOX14» zeigt. Er brüstete sich ausserdem, dass bei dessen Auftritt in El Paso lediglich 400 Personen teilgenommen hätten. Bei ihm allerdings habe es einst eine «ganz schöne Menge» an Zuschauern gegeben.
US-Medien warfen dem Präsidenten vor, er habe sich gekränkt gezeigt und sich in einer Opferrolle präsentiert, statt Mitgefühl zu vermitteln.
Sein Besuch beweise einmal mehr die Unfähigkeit seines Stabs, «ihn davon zu überzeugen, die Normen zu beachten, wie sich ein Präsident zu verhalten hat.» Das schrieb die «New York Times».
Doch nicht nur in den Medien finden sich kritische Stimmen. Bereits während seiner Rede in El Paso versammelten sich hunderte Menschen zu Protesten in einem Park der texanischen Stadt. Die Demonstranten sind sich einig: Donald Trump, der Videospiele für Gewalt verantwortlich mache, «ist Teil des Problems».