Paul Manafort: Buchhalterin gibt Fälschung zu
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Wahkampfberater von Donald Trump, Paul Manafort, steht vor Gericht.
- Seine Buchhalterin hat vor Gericht gegen ihn ausgesagt.
Im ersten Verfahren gegen Paul Manafort hat seine Buchhalterin den früheren Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump belastet. Cynthia Laporta sagte vor einem Bundesgericht in Virginia am Freitag gegen ihn aus.
Sie habe Manafort bei der Rückdatierung von Dokumenten sowie der Fälschung von Finanzberichten geholfen. Sie habe dies auf Bitten von Manafort und seinen Geschäftspartnern getan, sodass ihre Steuerlast gemindert wurde.
Überprüfung von Steuer- und Betrugsstraftaten
Das Gericht prüft seit Dienstag die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, ob Manafort insgesamt 18 Steuer- und Betrugsstraftaten begangen hat. Die Anklage will insbesondere zeigen, dass Manafort mehr als 60 Millionen Dollar für Lobbyarbeit für die damalige prorussische ukrainische Regierung erhielt und einen grossen Teil davon nicht versteuerte. Manafort hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Laportas Aussage war die bisher gravierendste für Manafort in dem Verfahren. Die Frau bedaure zudem, was sie getan habe.
Anklage wegen Geldwäscherei kommt noch
Manafort arbeitete von Mai bis September 2016 für Trump. Seine mutmasslichen Vergehen sollen zum grössten Teil davor stattgefunden haben. Ein zweites Verfahren gegen ihn unter anderem wegen Geldwäscherei soll im September beginnen. Die Anklagen sind eine Folge der seit 14 Monaten laufenden Untersuchung des Sondermittlers Robert Mueller, der dem Verdacht einer Zusammenarbeit zwischen Russland und Trumps Wahlkampfteam nachgeht. Mueller hat bisher 32 Personen angeklagt oder von ihnen Geständnisse erhalten. Darunter ist Manaforts frühere rechte Hand, Rick Gates, der mit der Staatsanwaltschaft kooperiert und als einer der wichtigsten Zeugen gilt.
Für Mueller und Trump steht in dem Verfahren viel auf dem Spiel. Ein Schuldspruch würde Muellers Ermittlungen Auftrieb geben. Ein Freispruch könnte wiederum als Bestätigung für die Darstellung des Präsidenten gesehen werden, die Untersuchung sei eine «Hexenjagd».