Paul Manafort: Trumps Ex-Wahlkampfmanager schuldig gesprochen
Das Wichtigste in Kürze
- Paul Manafort wurde wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrug schuldig gesprochen.
- Donald Trumps Ex-Wahlkampfmanager droht die Höchststrafe.
- Der US-Präsident ist «sehr traurig» über den Schuldspruch.
Paul Manafort hat lange die Politik der Vereinigten Staaten mitgeprägt. Jetzt wurde der Ex-Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump in einem Prozess wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrugs in acht der 18 Anklagepunkte schuldig gesprochen worden.
Die zwölfköpfige Jury habe ihre Entscheidung am Dienstag dem Gericht in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia mitgeteilt, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Der 69-Jährige hatte auf nicht schuldig plädiert. In zehn Anklagepunkten konnten sich die Geschworenen auf kein Urteil verständigen.
Ihm droht lebenslänglich
Manafort droht damit eine Haftstrafe, die ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter bringen könnte. Die Höchststrafe beträgt 80 Jahre Gefängnis. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, den Finanzbehörden Einkünfte in Millionenhöhe verschwiegen zu haben, die er als politischer Berater in der Ukraine machte. Ausserdem ging es darum, dass er Banken belogen haben soll, um Kredite in Höhe von 20 Millionen US-Dollar zu bekommen.
Trump ist «sehr traurig»
Donald Trump hat Bedauern über den Schuldspruch geäussert. «Ich bin sehr traurig darüber», sagte der US-Präsident vor Journalisten bei der Ankunft zu einem Auftritt im Bundesstaat West Virginia. «Das hat nichts mit geheimen Absprachen zu tun», fügte er hinzu. Der Schuldspruch sei Teil einer «Hexenjagd» nach der Präsidentschaftswahl von 2016.
Manafort sei «ein guter Mann», so Trump weiter. Zugleich versuchte der US-Präsident, sich von seinem Ex-Wahlkampfchef zu distanzieren: Manafort habe «für viele, viele Leute gearbeitet», sagte er und verwies etwa auf den Wahlkampf des früheren Präsidenten Ronald Reagan.
Es folgt ein weiterer Prozess
Manafort leitete von Juni bis August 2016 den Wahlkampf des Republikaners. Der Lobbyist und Politikberater war dabei unter anderem für den wichtigen Parteitag zuständig, bei dem sich Trump die Nominierung seiner Partei sicherte.
Der Verurteilte muss sich ab September in einem weiteren Prozess verantworten. In dem Verfahren in der Bundeshauptstadt Washington werden ihm unter anderem Geldwäsche, Falschaussage und kriminelle Verschwörung vorgeworfen. Auch in diesem Fall hat Manafort auf nicht schuldig plädiert.