Pleite von Kamala Harris: Das sagen US-Demokraten in der Schweiz
Donald Trump steht als neuer US-Präsident fest, Kamala Harris muss eine herbe Niederlage einstecken. US-Demokraten in der Schweiz sind erschüttert.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump wird der 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
- Kamala Harris muss sich am Ende deutlich geschlagen geben.
- US-Demokraten in der Schweiz reagieren enttäuscht auf das Ergebnis.
- Bei den Republikanern ist die Freude natürlich gross.
Die Wahlniederlage ihrer Kandidatin Kamala Harris hat bei US-Demokraten in der Schweiz zu einer «immensen Enttäuschung, Trauer und Beunruhigung» geführt.
Sie drückten ihre Angst um die Zukunft ihres Landes aus. Trump könnte sich zum Autokraten entwickeln, befürchten sie.
Es bestehe ein grosses Risiko, dass die Demokratie beschädigt werde. Das sagte Peter Butterfield, der Kassier der Democrats Abroad Switzerland (DA) am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er hatte den Wahlabend der Demokraten in Genf organisiert.
Inflation und Einwanderung als wichtige Faktoren
Die Rachsucht Trumps nach seiner nie anerkannten Wahlniederlage 2020 lasse das Schlimmste im gespaltenen Land und einer geteilten Bevölkerung befürchten. Den USA stehe eine irrationale und gefährliche Präsidentschaft bevor, befürchtete Butterflield.
Für ihn gelang es den Republikanern, die Inflation und die Angst vor der Einwanderung zu instrumentalisieren. Kamala Harris habe zwar eine sehr gute Kampagne geführt. Ohne Zweifel sei sie aber zu wenig auf diese zwei Themen eingegangen. Sie hätte sich vielleicht zudem zu ausschliesslich auf den Mittelstand konzentriert.
Den Demokraten sei der Kontakt zur arbeitenden Bevölkerung verloren gegangen, analysierte er. Eingetreten sei das in der Präsidentschaft von Bill Clinton mit ihren vielen internationalen Abkommen und Freihandelsverträgen.
Die arbeitende Bevölkerung habe die Schliessung zahlreicher Fabriken und die Auslagerung von Arbeitsplätzen nicht vergessen. Die Demokraten hätten das Vertrauen der Beschäftigten verloren, die weit entfernt vom «big business» lebten.
Im Kampf gegen die von der Covid-19-Pandemie verursachten Inflation habe Joe Biden die richtigen Massnahmen ergriffen. Unglücklicherweise seien deren Wirkungen aber für die Bevölkerung noch nicht spürbar.
Jubel bei Republikanern
Auf der anderen Seite ist die Freude bei den Republikanern natürlich gross. Die Inflation und die Immigration hätten den Ausschlag für die Wahl von Donald Trump gegeben. Das sagt Tariq Dennison, Mitglied der Ausland-Republikanerorganisation «Republicans Overseas» in der Schweiz.
«Ich bin erleichtert», sagt der in Weinfelden TG wohnhafte und in Zug arbeitende Finanzfachmann. Er sei «sehr zufrieden» über den Wahlsieg des republikanischen Kandidaten und über dessen politisches und wirtschaftliches Programm.