Mit dieser Zahl widerspricht die Regierung Nicaraguas den Angaben von Menschenrechtsorganisationen. Diese sprechen von bis zu 450 Opfern.
Demonstranten in Managua zeigen Fotos von Menschen, die in den vergangenen Monaten bei gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei getötet worden sind, bei einem Protestmarsch, der die katholische Kirche unterstützt.
Demonstranten in Managua zeigen Fotos von Menschen, die in den vergangenen Monaten bei gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei getötet worden sind, bei einem Protestmarsch, der die katholische Kirche unterstützt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der Regierung Nicaraguas sind bei den andauernden Protesten 197 Menschen gestorben.
  • Menschenrechtsorganisationen sprechen hingegen von bis zu 450 Opfern.
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Während der Proteste in Nicaragua sind nach Regierungsangaben 197 Menschen umgekommen. Zwischen dem 19. April und dem 25. Juli seien in dem mittelamerikanischen Land 191 Männer und 6 Frauen zu Tode gekommen, teilten Aussenminister Denis Moncada und Polizeiinspektor Jaime Vanegas am Dienstag (Ortszeit) mit. Menschenrechtsorganisationen sprachen von bis zu 450 Opfern seit Beginn des Konfliktes.

Nur fünf der Toten seien Studenten, die gegen die Regierung von Präsident Daniel Ortega protestiert hätten, hiess von offizieller Seite. Menschenrechtsorganisationen teilten dagegen mit, die grosse Mehrheit seien jüngere Menschen gewesen, die von der Polizei und Paramilitärs «ermordet oder hingerichtet» worden seien.

Laut Regierungsbericht kamen die meisten Menschen im Juni und Juli um. In diesen Monaten hatte die Regierung Barrikaden der Demonstranten in Städten und auf Schnellstrassen mit Gewalt aufgelöst. Den «Putschisten» warf sie Manipulation vor: Sie würden 253 Gewaltopfer von «gewöhnlicher Kriminalität» den Protesten zuordnen.

In Nicaragua stehen sich seit Mitte April die Regierung unter Präsident Daniel Ortega und eine zivile Opposition gegenüber. Entflammt hatte den Konflikt eine geplante Sozialreform, die später jedoch zurückgezogen wurde. Demonstranten wurden von regierungsnahen Gruppen angegriffen, seither eskaliert die Lage immer weiter.

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