Restaurant-Gast zahlt 10'000 Dollar Trinkgeld – nach Beerdigung
In den USA kommen Kellner ohne Trinkgelder von Kunden meist nicht über die Runden – eine Kellnerin in Michigan erhielt ganze 10'000 Dollar Trinkgeld.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Kellnerin im US-Bundesstaat Michigan erhielt ein Trinkgeld in Höhe von 10'000 Dollar.
- Der Gast kam von einer Beerdigung und wollte seine verstorbene Freundin damit ehren.
- Die Diner-Mitarbeiterin teilte das Geld daraufhin unter ihren Kellner-Kollegen auf.
Für die meisten US-amerikanischen Kellner sind Trinkgelder zwischen 15 bis 25 Prozent an der Tagesordnung, selten schleicht sich mehr dazwischen. So ist es laut einer Story in «The Hill» auch üblich im Mason Jar Cafe in Benton Harbor, Michigan.
Chef Tim Sweeney erwähnt, dass sich hin und wieder auch mal ein Zusatzbetrag von 100 Dollar bei besonderer Generosität zeigt. Doch was sich vergangene Woche in dem beschaulichen Diner abspielte, war jenseits bekannter Grössenordnungen.
Während Montage im Mason Jar Cafe sonst gemächlich anlaufen, erhält eine Kellnerin an diesem Morgen den grössten «Tip» ihres Lebens. Ein Kunde namens Mark frühstückt für 32.43 Dollar und hinterlässt anschliessend ganze 10'000 Dollar (8800 Franken) Trinkgeld. Statt der gewohnten Aufmerksamkeit für guten Service liegt der Anteil hier höher – bei ganzen 30'835 Prozent.
Kellnerin: «Ich habe ihn umarmt»
Manager Sweeney diskutiert in absoluter Ungläubigkeit mit dem Kunden hin und her. Doch dieser bestätigt seine Spende und erklärt auch sein Motiv. Kurz zuvor hat er eine Beerdigung im Ort besucht und will eine verstorbene Freundin damit ehren.
«Glomex» gibt die Reaktion der Mitarbeiterin Linsey Boyd in einem Video wieder: «Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht einmal seinen Namen, aber ich habe ihn umarmt.» Statt das Geld für sich zu behalten, entscheidet sich Boyd dafür, es gleichermassen unter der neunköpfigen Kellner-Belegschaft aufzuteilen.
Kollegin Paige Mulick schloss kürzlich ihr Studium an der Western Michigan University ab und plant, ihren Studienkredit zu verringern. Sie möchte die Raten so weit wie möglich senken, lacht sie und fährt fort: «Jeder Dollar zählt bei einem Job wie diesem. Wir arbeiten hart und wir wissen, dass man an manchen Tagen mehr einnimmt und an manchen weniger.»
Doch sie alle würden hart arbeiten. «Ich denke, dass viele das wirklich verdienen», sagt sie. Auf die Frage hin, wie lange es in dem Restaurant normal dauern würde, lacht Tim Sweeney: «Viele, viele, viele Monate.»