Samsungs aufklappbares Smartphone soll 2000 Euro kosten

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USA,

Samsung bringt das Smartphone, das man zu einem Tablet aufklappen kann, tatsächlich auf den Markt. Mit der neuen Technologie testen die Südkoreaner aus, wie teuer ein Smartphone sein darf. Als der Preis auf dem Event verkündet wurde, wurde es im Saal ganz still.

Dong-Jin Koh, Chef von Samsungs Mobilfunksparte, präsentiert in San Francisco das neue Klapp-Smartphone Galaxy Fold. Foto: Eric Risberg/AP
Dong-Jin Koh, Chef von Samsungs Mobilfunksparte, präsentiert in San Francisco das neue Klapp-Smartphone Galaxy Fold. Foto: Eric Risberg/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Samsung wagt im Smartphone-Markt den Vorstoss in eine neue Geräte-Kategoriew mit einem Telefon, das sich zu einem Tablet auffalten lässt.

Das Gerät mit dem Namen Galaxy Fold soll zum Preis von 2000 Euro im Mai in den Handel kommen. Im Sommer wird der Marktführer sein neues Top-Smartphone Galaxy S10 zudem auch in einer Version für den superschnellen 5G-Datenfunk verkaufen. Obwohl der Aufbau entsprechender Netze in Deutschland sich unter anderem durch Klagen gegen die Vergaberegeln für die Funkfrequenzen zu verzögern droht, soll das Telefon auch in Deutschland erhältlich sein.

Das Falt-Smartphone hat einen für heutige Verhältnisse eher kleinen Bildschirm mit einer Diagonale von 4,6 Zoll auf der Frontseite. Wenn man es aufklappt, faltet sich aber ein 7,3 Zoll grosses Tablet-Display aus.

Samsung wirbt damit, dass man innerhalb einer App nahtlos zwischen den Bildschirmen wechseln kann. Öffnet man etwa auf dem kleinen Display die Google-Karten, sieht man beim Aufklappen die selbe Stelle - aber in einem grösseren Ausschnitt und mit mehr Informationen.

Zudem setzt Samsung darauf, dass Netzbetreiber das Gerät als Plattform für ihre Medieninhalte nutzen werden. Daher könnten die Fold-Geräte zumindest bei hochpreisigen Mobilfunk-Verträgen grosszügig subventioniert werden.

Bereits im März kommen drei weitere Modelle der neuen S10-Reihe in den Handel, wie Samsung am Mittwoch in San Francisco ankündigte. Neu am Galaxy S10 ist unter anderem ein direkt im Bildschirm integrierter Fingerabdruck-Scanner mit Ultraschall-Technik.

Die Kamera braucht jetzt nur noch einen kreisrunden Ausschnitt in der rechten oberen Bildschirm-Ecke - damit füllt das Display fast die gesamte Frontseite aus. Auf der Rückseite wurde als dritte Kamera ein Ultra-Weitwinkel-Objektiv hinzugefügt. Die Telefone können zudem andere Geräte wie die neuen Samsung-Ohrhörer oder die Computer-Uhr Galaxy Watch Active kontaktlos aufladen. Dazu muss man sie nur auf die Rückseite des Smartphones legen.

Das Galaxy S10 hat eine Bildschirm-Diagonale von 6,1 Zoll, das Modell S10+ kommt auf 6,4 Zoll. Das S10+ kostet in der teuersten Variante 1599 Euro - hat dafür aber einen Terabyte eingebaute Speicherkapazität und ein Gehäuse aus Keramik-Verbundstoff.

Die günstigere Version S10e ist kleiner mit 5,8 Zoll und ab 749 Euro zu haben. Bei ihr verzichtete Samsung unter anderem auf das dritte Kameraobjektiv auf der Rückseite. Das 5G-Modell hingegen wurde auch über den ultraschnellen Datenfunk hinaus mit anderen Funktionen aufgerüstet. Dazu gehört eine weitere Kamera auf der Rückseite für Tiefenmessung, um bessere Fotoeffekte sowie Anwendungen mit erweiterter Realität (Augmented Reality, AR) zu ermöglichen. Der Bildschirm ist mit einer Diagonale von 6,7 Zoll noch einmal grösser.

Samsung sieht kein Problem darin, das 5G-Telefon noch vor dem Start entsprechender Netze auf den deutschen Markt zu bringen. «Es kann sich ja schnell ändern», sagte Samsung-Manager Martin Winter der dpa. «Für uns war es wichtig, dass wir mit einem High-End-Smartphone 5G liefern können. Und wenn die Netzbetreiber bereit sind, werden sie es auch nutzen.» 5G biete Netzbetreibern enorme Möglichkeiten.

Samsung mischt auch selbst im Geschäft mit Netzwerk-Technik mit und stellt unter anderem Ausrüstung für eine 5G-Testinstallation von Telefonica in Hamburg. Mit seiner S-Reihe tritt Samsung im oberen Segment des Smartphone-Marktes gegen die iPhones von Apple an. Die beiden Anbieter stellen ihre Top-Modelle traditionell im Abstand von einem halben Jahr vor und liefern sich einen Wettstreit um innovative Funktionen. So wird zum Beispiel auch die nächste iPhone-Generation voraussichtlich im Herbst eine weitere Kamera bekommen und andere Geräte drahtlos aufladen können, wie der Branchenanalyst Ming-Chi Kuo erwartet.

Samsung und Apple waren jahrelang klar die Nummer eins und zwei im Markt, inzwischen nimmt die Konkurrenz chinesischer Anbieter zu. Allen voran verdrängte Huawei Apple im vergangenen Jahr vom zweiten Platz im Markt nach Geräteabsatz.

Das auffaltbare Galaxy Fold «ist komplett marktreif und wir werden es im zweiten Quartal definitiv auf dem deutschen Markt verkaufen», sagte Samsung-Manager Winter. «Die Netzbetreiber haben grosses Interesse an dem Produkt - auch weil sie auf dem grossen Bildschirm ihre Inhalte ausspielen können.»

Samsung hatte einen Prototypen des Fold bereits im vergangenen November gezeigt und präsentierte jetzt das Serienmodell wenige Tage vor der Branchenschau Mobile World Congress. Dort könnten nach Einschätzung von Marktbeobachtern auch weitere Anbieter wie etwa Xiaomi aus China ihre Falt-Geräte vorstellen.

Die Konkurrenz aus China verändert das Geschäft, wie auch Samsung-Manager Winter einräumte. «Wir müssen in der Entwicklung noch schneller sein, Themen schnell voranbringen, nicht irgendwelche Prototypen zeigen, sondern in die Marktreife gehen.» Das gelte sowohl für den Premium-Markt - wie etwa beim Galaxy Fold - als auch für Geräte im mittleren Preissegment. Im Endeffekt seien die Verbraucher die Nutzniesser des verschärften Wettbewerbs.

Zum April wolle Samsung auch seinen vernetzten Lautsprecher Galaxy Home mit dem hauseigenen Sprachassistenten Bixby an Bord auf den Markt bringen, sagte Top-Manager DJ Koh der Tech-Website «CNET».

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