So reagiert Amerika auf Trumps Corona-Erkrankung

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

USA,

Der US-Präsident Donald Trump wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Die ersten Einschätzungen von Politanalytikern aus den USA.

US-Präsident Donald Trump nennt Coronavirus «Kung Flu». Foto: Evan Vucci/AP/dpa
US-Präsident Donald Trump nennt Coronavirus «Kung Flu». Foto: Evan Vucci/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump wurde positiv auf das Coronavirus getestet.
  • Journalisten erwarten nun eine Trendwende in der Coronapolitik.
  • Auch die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen werden bereits diskutiert.

Der US-Präsident Donald Trump und die First Lady Melania Trump wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Dies bestätigt Trump selbst auf Twitter. Es wird spekuliert, dass sich der Präsident bei seiner Beraterin Hope Hicks infiziert hat, da sie gemeinsam an die vergangene Debatte reisten.

US-amerikanische Medien stufen Trumps Infektion als «gefährlichster Moment für die Regierung» ein, wie es CNN-Journalistin Samantha Vinograd formuliert. Der Fakt, dass er seine Arbeiten nicht wie gewohnt verrichten kann, sei «bedenklich».

Trumps Leibarzt hingegen schrieb in einem Statement, der Präsident könne während der Genesung «ohne Unterbrechung seinen Pflichten nachkommen».

Trump kann «Krankheit nicht mehr herunterspielen»

Auch Jonathan Karl, der ABC-Korrespondent im Weissen Haus vermutet, dass sich die Lage noch weiter «zuspitzen» wird. «Das ist eine schockierende Wendung. Wir sind einen Monat von der Wahl entfernt und die Quarantäne dauert im Minimum 14 Tage. Da er positiv ist, könnte er länger ausfallen.»

Jonathan Karl
ABC-Journalist Jonathan Karl bei einem Interview Mitte September 2020. - Screenshot ABC

ABC-Journalistin Cecilia Vega befürchtet, dass im schlimmsten Fall Trumps Vizepräsident Mike Pence für ihn einspringen wird. Auch im Wahlkampf. «Niemand weiss nun, wie es weiter geht.»

Das positive Resultat sei ein «Game Changer» meint Karl weiter, der Präsident könne die Krankheit nun nicht mehr herunterspielen. Und auch CNN-Politanalyst Carl Bernstein erhofft sich eine Wende in der Coronapolitik. «Werden wir nun anfangen zu tun, was die Wissenschaftler sagen?»

Republikaner beschuldigen Demokraten auf Twitter

Nicht nur in den nationalen und internationalen Medien sorgte die Nachricht für Wirbel. Auch auf Twitter dreht sich seit dem Tweet des Präsidenten alles nur noch um #TrumpHasCovid.

Während sich die meisten User über die Infektion lustig machen, geht der republikanische Politiker Joseph Theodore Lewis auf die Demokraten los. Diese würden dem Präsidenten «den Tod wünschen» und seien die «wahre Partei des Hasses».

Es findet sich jedoch keine offizielle Reaktion eines Demokraten, welche diese Anschuldigungen rechtfertigen würde. Im Nachgang erläutert Lewis, man solle sich doch mal all diese bösen Kommentare anschauen.

Ben Cardin, US-Senator und Mitglied der Demokraten wünscht dem Präsidenten derweil gute Besserung. «Niemand sollte unter dem Coronavirus leiden. Das Virus interessiert sich nicht dafür, wo du wohnst oder wen du unterstützt.»

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat sich bisher noch nicht zur Nachricht geäussert.

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