Spanische Grippe als Warnung vor einer zweiten Corona-Welle
Vor rund 100 Jahren wütete die Spanische Grippe. Experten nehmen sie als Beispiel und warnen vor einer möglichen zweiten Corona-Welle.

Das Wichtigste in Kürze
- Vielerorts – auch in der Schweiz – erfolgt die schrittweise Lockerung der Beschränkungen.
- Experten blicken mit Sorge auf diese Entwicklungen.
- Das Risiko einer zweiten Welle sei da, wie man auch an früheren Beispielen sehen kann.
In der Schweiz erfolgt derzeit die schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen. Experten warnen jedoch: Ein zu frühes Lockern könnte zu einer zweiten Welle führen. Dies sehe man an Beispielen der Vergangenheit.
So nahmen sie die Spanische Grippe 1918 als Beispiel. Spezifisch schauten sie San Francisco an: Bei der ersten Welle kam die Stadt recht glimpflich davon. Schulen, Theater und ähnliches wurde verboten und geschlossen.

Als die erste Welle abflachte, wurden die Auflagen aufgehoben. Am 22. November 1918 schrieb die Lokalzeitung San Francisco Chronicle: «Nach vier Wochen Maulkorb-Trübsal legte San Francisco gestern die Masken beiseite und wagte einen tiefen Atemzug».
Spanische Grippe brach erneut aus
Wobei gleich ganz viele Viren inhaliert wurden: Bereits Anfangs Januar waren die Spitäler wieder voll. Pro Tag starben 25 Menschen, die Maskenpflicht wurde wieder eingeführt.
Der Epidemiologe Stephen Morse von der New Yorker Columbia University meinte dazu: «Die Leute waren damals zu optimistisch. Wir wissen auch heute schlicht nicht, wann der richtige Zeitpunkt ist, um zu einem gewissen Grad an Normalität zurückzukehren.» Sie machen sich Sorgen, dass man noch einmal dieselben Fehler begehe.