Spendenkampagne für Obdachlosen entpuppt sich als Betrug

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USA,

Ein Paar wollte gemeinsam mit einem Obdachlosen Spenden sammeln. Nun müssen sie sich aber vor Gericht verantworten. Grund: Die Aktion entpuppte sich als Betrug.

Kate McClure
Johnny Bobbitt Jr. (l), Kate McClure (r) und McClures Freund Mark D'Amico sollen mit einer erfunden Geschichte Spenden gesammelt haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Behörden ermittelt gegen ein Paar und einen Obdachlosen.
  • Grund: Ihre Spendenkampagne entpuppte sich als Betrug.

Vor einem Jahr klang es nach der Geschichte eines barmherzigen Samariters, nun beschäftigt der Fall die Justiz: Ein junges Paar hatte in den USA im November 2017 im Internet eine Spendenkampagne für einen Obdachlosen ins Leben gerufen, der ihnen mit seinen letzten 20 Dollar (20 Franken) ausgeholfen haben soll. Bei der Spendenkampagne kamen mehr als 400'000 Dollar (402'000 Franken) zusammen. Allerdings war die ganze Geschichte eine Lüge: Die Staatsanwaltschaft beschuldigte die drei am Donnerstag des «Diebstahls durch Irreführung» und der Verschwörung.

Katelyn McClure und ihr Freund Mark D'Amico hatten über das Internetportal GoFundMe im November 2017 aufgerufen, für den obdachlosen Militär-Veteranen Johnny Bobbitt Jr. zu spenden, damit dieser sich eine Wohnung mieten und ein gebrauchtes Auto kaufen könne. Bobbitt hatte demnach McClure sein letztes Geld gegeben, als diese auf einer Schnellstrasse vor Philadelphia liegengeblieben sei.

Das Ehepaar, Katelyn McClure und Mark D'Amico, haben für Johnny Bobbitt, einen samaritanischen Obdachlosen, eine GoFundMe-Seite eingerichtet.
Das Ehepaar, Katelyn McClure und Mark D'Amico, haben für Johnny Bobbitt, einen samaritanischen Obdachlosen, eine GoFundMe-Seite eingerichtet. - AP

Das auf GoFundMe ausgegebene Spendenziel von 10'000 Dollar (10'000 Franken) war schnell übertroffen. Die Geschichte des vermeintlichen Samariters sorgte für Schlagzeilen – tausende Menschen spendeten, weil sie an einen guten Zweck glaubten.

Anklage gegen Komplizen

Allerdings warf Bobbitt dem Paar im August vor, mit 75'000 Dollar (75'500 Franken) nur einen Teil des Geldes bekommen zu haben. McClure und D'Amico hätten dagegen teure Urlaube unternommen und sich einen neuen BMW zugelegt. Bobbitt verklagte das Paar.

Allerdings kam anschliessend heraus, dass er von Anfang an mit den beiden unter einer Decke steckte. «Die ganze Kampagne basierte auf einer Lüge», sagte der Staatsanwalt von Burlington County, Scott Coffina, am Donnerstag. McClure habe kurz nach dem Start der Spendenkampagne in einer Nachricht an einen Freund eingeräumt, dass die Geschichte rund um den Obdachlosen nur ausgedacht gewesen sei.

«D'Amico, McClure und Bobbitt haben sich verschworen, um eine Gutfühlgeschichte zu erfinden und voranzutreiben, die Spender dazu bringt, sich für ihren Zweck einzusetzen.» Die Staatsanwaltschaft strebt nach Angaben eines Sprechers eine Haftstrafe für die drei an. Die Spendenplattform GoFundMe will demnach die 14'000 Spender entschädigen, die insgesamt 403'000 Dollar (405'000 Franken) zusammenbrachten.

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