Springfield: Trumps «gegessene» Katze ist wieder da
Donald Trump behauptet, in Springfield würden Migranten Haustiere essen. Die vermisste Katze, auf die er sich bezog, ist aber längst wieder da – und lebt.
Mit seiner Behauptung, haitianische Migranten würden Katzen und Tiere essen, sorgte US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump beim TV-Duell für Entsetzen. Die US-Kleinstadt Springfield geriet so in die Schlagzeilen.
Nun ist klar, was längst alle wussten: Die Aussagen waren falsch – schlicht rassistische Rhetorik.
Trump und sein Vize-Kandidat J.D. Vance hatten ihre Behauptungen auf einen Polizeibericht gestützt. Darin meldete eine Frau aus Springfield ihre Katze als vermisst – und gab an, dass haitianische Nachbarn sie entführt hätten.
Journalisten fanden laut einem «Spiegel»-Bericht jedoch heraus, dass «Miss Sassy» lebt. Nur wenige Tage später hatte die Besitzerin sie wiedergefunden. Das Tier hatte sich in ihrem eigenen Keller versteckt.
Trump will nach Springfield reisen – doch Springfield will ihn nicht
Journalisten gegenüber sagte die Besitzerin, selbst bekennender Trump-Fan, dass sie sich mittlerweile bei ihren Nachbarn entschuldigt habe.
Die Lügen werden aber laut « Wall Street Journal» längst von Neonazi-Gruppen genutzt, um den Rassismus in Springfield anzufachen. Und Trump und Vance lassen sich nicht davon abbringen, sie auch weiter zu verbreiten.
Trump kündigte derweil an, in den kommenden zwei Wochen nach Springfield zu reisen. Dort würde man liebend gern auf seinen Besuch verzichten, wie der Bürgermeister des Ortes – selbst Republikaner – zugab. «Es wäre eine extreme Belastung unserer Ressourcen», sagte Rob Rue dem US-Sender «NBC».
Seit Trumps Behauptungen über Haustiere essende Migranten gingen in der Stadt Dutzende Bombendrohungen ein. Die Schulen würden vorsichtshalber stärker bewacht. Auch die Video-Überwachung in der Stadt wurde intensiviert.