Tausende US-Supermärkte gegen offen getragene Waffen
Tausende US-Supermärkte sprachen sich gegen das offene Tragen von Waffen in ihren Geschäften aus. Damit schliessen sie sich der Initiative von Walmart an.
Das Wichtigste in Kürze
- Im August erschoss ein Mann 22 Menschen in einer Walmart-Filiale in El Paso.
- Am Dienstag sprach sich Walmart gegen das offene Tragen in seinen Filialen aus.
- Nun schlossen sich innert wenigen Tagen tausende US-Supermärkte dieser Initiative an.
In den USA ist Waffenbesitz sogar von der Verfassung geschützt. Doch angesichts zahlreicher Massaker und Amokläufe wächst das Unbehagen.
Einzelhändler haben jetzt einen Schritt gegen die Waffenkultur unternommen. Gegen das offene Tragen von Waffen in ihren Geschäften haben sich in den USA innerhalb weniger Tage tausende Einzelhändler ausgesprochen. Zusammen umfassen sie fast 30'000 Filialen.
Nach dem Schwergewicht Walmart schlossen sich auch die Drogerie- und Apothekenketten Walgreens und CVS der Initiative an. Sie haben landesweit jeweils rund 10'000 Filialen.
Auch die Supermarktketten Kroger und Wegmans, baten alle ihre Kunden künftig keine offen getragenen Waffen mehr mitzuführen. Als Ausnahmen gelten Polizisten.
Das offene Tragen von Waffen ist in den USA in zahlreichen Bundesstaaten erlaubt. CVS zum Beispiel erklärte jedoch: «Wir unterstützen die Bemühungen der Individuen und Gruppen, die daran arbeiten, Gewalt mit Schusswaffengebrauch zu verhindern.»
Walmart als Vorbild
Der Einzelhandelsriese Walmart hatte am Dienstag mitgeteilt, das offene Tragen von Waffen sei nicht mehr erwünscht. Dies gelte für mehr als 4000 Walmart-Läden. Walmart erklärte, es habe deswegen zuletzt Vorfälle gegeben, bei denen Mitarbeiter oder Kunden verängstigt gewesen seien. In manchen Fällen mussten demnach Filialen evakuiert und die Polizei verständigt werden.
«Diese Vorfälle sind besorgniserregend, und wir würden sie gerne vermeiden», erklärte Walmart. Missverständnisse könnten dabei leicht zu «tragischen Ergebnissen» führen, hiess es weiter. Das verdeckte Tragen von Waffen bleibt weiter erlaubt.
Walmart will zudem den Munitionsverkauf einschränken. Die Waffenlobby hatte diese Ankündigung kritisiert. «Es ist beschämend zu sehen, dass sich Walmart dem Druck der Anti-Waffen-Eliten beugt», erklärte die National Rifle Association (NRA).
Kunden würden sich anderen Händlern zuwenden, «die die amerikanischen Grundrechte mehr unterstützen». Die NRA ist eine der mächtigsten Lobbygruppen in den USA.