Tausende venezolanische Migrantenkinder können Kolumbianer werden
Die Kinder von venezolanischen Migranten können nicht in Venezuela registriert werden und drohen staatenlos zu bleiben. Das soll sich nun ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Venezuelas Nachbarland Kolumbien hat bereits 1,4 Millionen Flüchtlinge aufgenommen.
- Die dort geborenen venezolanischen Kinder können in Venezuela nicht registriert werden.
- Deshalb erhalten sie nun die kolumbianische Staatsangehörigkeit.
Tausende Kinder von venezolanischen Flüchtlingen und Migranten sollen nach offiziellen Angaben die kolumbianische Staatsangehörigkeit bekommen. Das teilte Kolumbiens Aussenminister Carlos Holmes Trujillo am Montag mit.
Hintergrund ist, dass venezolanische Migranten ihre in Kolumbien geborenen Kinder nicht in ihrem Heimatland registrieren lassen können. Deshalb bestand zuletzt die Gefahr, dass die Kinder staatenlos bleiben.
Durch die neue Regelung können nun rund 24'000 seit August 2015 geborene Kinder die kolumbianische Staatsangehörigkeit erhalten. Der Aussenminister betonte: «Heute versichern wir Kolumbien und der Welt, dass wir mit den Migranten solidarisch bleiben.»
Venezuela steckt in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Die staatlichen Sicherheitsbehörden gehen hart gegen Regierungsgegner vor, zahlreiche Oppositionelle sitzen in Haft. Aufgrund von Devisenmangel kann das einst reiche Land zudem kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren.
Millionen Venezolaner haben ihre Heimat bereits verlassen. Mit rund 1,4 Millionen hat das Nachbarland Kolumbien am meisten Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela aufgenommen.