Venezuela: Regierung und Opposition vereinbaren Gespräche
Die Regierung und die Opposition in Venezuela wollen die politischen Krise beenden und haben sich auf regelmässige Gespräche geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierung und Opposition in Venezuela wollen über eine Einigung verhandeln.
- Erste Gespräche über Neuwahlen blieben aber ergebnislos.
Die Regierung und die Opposition in Venezuela haben sich auf regelmässige Gespräche zur Beilegung der politischen Krise geeinigt. Dies teilt das in dem Konflikt vermittelnde norwegische Aussenministerium mit.
Beide Seiten hätten bei mehrtägigen Verhandlungen auf der Karibikinsel Barbados die Einrichtung einer dauerhaften Gesprächsplattform vereinbart.
Dabei solle an einer Lösung des Konflikts in Venezuela «im Rahmen der Verfassung» gearbeitet werden. Konkrete Angaben machte das norwegische Aussenministerium nicht.
Keine Aussichten auf Neuwahlen nach ersten Gesprächen
Unterhändler von Staatschef Nicolás Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó hatten seit Montag Gespräche auf Barbados geführt. Der selbsternannte Übergangspräsident Guaidó hatte als Ziel einen Abgang Maduros, die Bildung einer Übergangsregierung und Neuwahlen genannt. Aussichten auf Neuwahlen gab es nach dem Treffen auf Barbados allerdings nicht.
Maduros Unterhändler Héctor Rodríguez sprach von einem «komplexen Weg», der zu einer «Vereinbarung über ein demokratisches Zusammenleben» führen könnte.
Guaidós Unterhändler Stalin González schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Venezolaner wollten «Antworten und Resultate». Es würden nun Konsultationen abgehalten, um dem «Leiden ein Ende zu bereiten».
Erbitterter Machtkampf in Venezuela
Maduro und Guaidó liefern sich seit Monaten einen erbitterten Machtkampf in dem südamerikanischen Krisenstaat. Parlamentspräsident Guaidó ernannte sich im Januar selbst zum Übergangspräsidenten des Landes.
Guaidó wird von mehr als 50 Staaten anerkannt, unter ihnen Deutschland und die USA. Maduro erhält dagegen von Ländern wie Russland und Kuba Rückhalt - und weiss auch die Militärführung in Venezuela hinter sich.
Die Gespräche zwischen den Konfliktparteien auf Barbados folgten auf eine erste Verhandlungsrunde im Mai in Norwegen. Diese war ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen.