Trump-Fall in Georgia: Ankläger rechnen mit viermonatigem Prozess
Die Staatsanwaltschaft schätzt den bevorstehenden Prozess gegen den Ex-Präsidenten auf vier Monate. Trump ist wegen versuchter Wahlbeeinflussung angeklagt.
In dem Verfahren zu versuchtem Wahlbetrug im Bundesstaat Georgia gegen den Ex-US-Präsidenten Donald Trump und 18 weiteren Beschuldigten rechnet die Staatsanwaltschaft mit einem viermonatigen Prozess. Das sagte ein Anklage-Vertreter am Mittwoch bei der ersten Anhörung in dem Fall vor Gericht in Atlanta, zu der weder Trump noch die anderen Angeklagten erscheinen mussten.
In dieser Schätzung zum Zeitplan sei die Auswahl der Geschworenen nicht einberechnet, hiess es weiter von der Staatsanwaltschaft. Zu erwarten seien etwa 150 Zeugen in dem Gerichtsverfahren. Die Staatsanwaltschaft sprach sich für einen Prozessbeginn bereits im Oktober aus. Der Richter äusserte sich dazu jedoch sehr skeptisch.
Beschuldigte wollen Fälle einzeln verhandeln
Die Details zu dem Verfahren und einem möglichen Prozessbeginn sind noch vollkommen unklar. Mehrere Beschuldigte versuchen, ihren Fall von den anderen abzutrennen, einen schnelleren Prozess zu bekommen oder ihr Verfahren an ein anderes Gericht verlegen zu lassen.
In Georgia ist Trump gemeinsam mit 18 anderen angeklagt. Wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in dem Bundesstaat zu beeinflussen. Trump hatte die Wahl gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Er weigert sich aber bis heute, die Niederlage einzugestehen und behauptet stattdessen, er sei durch massiven Wahlbetrug in Georgia und anderswo um einen Sieg gebracht worden.
Vier Anklagen gegen Trump
Mitten in seinem neuen Wahlkampf für eine Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bei der Wahl 2024 hat es Trump mit drei weiteren Anklagen zu tun – und so auch mit drei weiteren Gerichtsverfahren. Unter anderem ist er auch auf Bundesebene in Washington im Zusammenhang mit der Wahl 2020 angeklagt worden.
Das Prozedere in Georgia unterscheidet sich jedoch von den übrigen Verfahren in New York, Miami und Washington. Bei der Anhörung in Atlanta waren Kameras zugelassen, und die Sitzung wurde live im TV übertragen. Womöglich wird das auch für den späteren Prozess gelten.
In Georgia hatte Trump ausserdem für das Prozedere nach der Anklage in einem Gefängnis erscheinen müssen, um sich den Behörden zu stellen – und nicht wie in den anderen Fällen vor Gericht.
Bei dem Gefängnistermin Ende August hatten die Behörden ein Polizeifoto von dem Republikaner gemacht. Nie zuvor wurde ein Ex-Präsident der USA auf einem sogenannten «Mug shot» verewigt.