Donald Trump will Erhöhungen bei der Debatte verbieten. Er will davon profitieren, dass er deutlich grösser ist als Kamala Harris.
Donald Trump
Donald Trump will, dass alle sehen, dass er grösser ist als Kamala Harris. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump will, dass der Grössenunterschied bei der Debatte sichtbar ist.
  • Laut Studie holt der grössere Kandidat bei US-Präsidentschaftswahlen mehr Wählerstimmen.
  • Bei den Wahlen mit Donald Trump war das aber jeweils nicht der Fall.
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Am Dienstagabend (Ortszeit) kommt es zur ersten TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump. Wie schon beim Duell mit Biden gibt es strenge Regeln. So sind die Mikrofone nur dann eingeschaltet, wenn die Kandidaten reden dürfen, Kontakt mit Beratern ist verboten.

Nun fordert Trump eine weitere, eher kuriose Regel.

So schreibt er auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social: Boxen und «künstliche Erhöhungen» seien bei der Debatte gegen «Genossin Harris» verboten.

Damit will er den Grössenunterschied zu seinem Vorteil nutzen. In den vergangenen Wahlen gewann der grössere Kandidat in der Regel mehr Stimmen.

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Donald Trump will Boxen und andere Erhöhungen bei der Debatte verbieten.
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Er ist mehr als 20 Zentimeter grösser als Konkurrentin Kamala Harris.
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Laut Studien gewinnt der grössere Kandidat in der Regel mehr Wählerstimmen.
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Donald Trump aber holte nie mehr Wählerstimmen, obwohl er grösser ist als Hillary Clinton und Joe Biden.

Kamala Harris misst bloss 1,63 Meter, Trump ist also deutlich grösser. Um wie viel, das ist nicht ganz sicher: Gemäss eigenen Angaben ist er 1,91 Meter gross. Das Gericht in New York gab seine Grösse aber mit 1,88 Meter an. Trump scheint es mit seiner Grösse als nicht so genau zu nehmen.

Dennoch schreibt er, Boxen oder Erhöhungen bei der Debatte wären «Betrug, und die Demokraten betrügen schon oft genug».

Wer gewinnt die US-Wahl?

Ein Forscherteam um Gert Stulp von der Universität Groningen untersuchte, ob Grösse einen Einfluss auf die US-Wahl hat. Es kam zum Schluss, dass der grössere Kandidat in der Regel mehr Wähler-Stimmen erhält.

Dies resultierte aber nicht notwendigerweise in mehr Wahlleute-Stimmen und damit im Wahlsieg. Zudem haben grössere Präsidenten eine höhere Chance, wiedergewählt zu werden.

Trump holte trotz Grössenvorteil weniger Stimmen als Clinton und Biden

Die Forscher vermuten, dass die Wahrnehmung Grund dafür ist. Die Körpergrösse ist ein wichtiges Merkmal bei der Bewertung von Politikern: So werden grössere Präsidenten eher als gut eingestuft.

Stulp und Kollegen führten ihre Untersuchung im Jahr 2013 durch, also noch vor dem Einstieg Donald Trumps in die Politik. Die letzten beiden US-Wahlen sind dann auch Ausreisser: Trump ist mehr als 20 Zentimeter grösser als Hillary Clinton (1,65 Meter), holte aber weniger Wählerstimmen.

Dank des Wahlleute-Systems wurde er 2016 dennoch Präsident. Vier Jahre später verpasste er aber die Wiederwahl gegen den 1,83 Meter grossen Joe Biden.

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