SMI verliert am Mittwoch 4,3 Prozent
Donald Trump sorgt mit seinem Zoll-Hammer für grosse Unsicherheit an den Weltmärkten. Die neuesten Entwicklungen dazu gibt es hier im Ticker.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump hat keinen Rückzieher gemacht - die weltweiten Zölle sind in Kraft.
- Für die Schweizer Export gilt seit 06.01 Uhr ein neuer Zollsatz von 31 Prozent.
- China zieht im Zollstreit mit den USA nach: Ab morgen gelten auf US-Waren 84 % Strafzölle.
- Dies lässt die Aktien weiter fallen: Der SMI markiert ein neues Jahrestief.
- Die neuesten Informationen findest du hier im Nau.ch-Ticker.
US-Präsident Donald Trump hat am vergangenen Mittwoch neue pauschale Zölle auf die meisten Importe in die Vereinigten Staaten eingeführt.
Seither ist die Weltgemeinschaft in Aufruhr. An den Aktienmärkten herrscht grosse Unsicherheit. Zahlreiche Länder wollen neue Bedingungen verhandeln.
Ab Mitternacht sind Zölle von 104 Prozent auf chinesische Importe in Kraft getreten.
Droht der Handelskrieg zwischen den Grossmächten zu eskalieren? Die neuesten Informationen zu den weltweiten Auswirkungen von Trumps Zollhammer gibt es hier im Nau.ch-Ticker:
17.39: SMI stürzt wegen Zollschlacht 4,3 Prozent ab
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch den Absturz beschleunigt, nachdem der Handelskrieg zwischen China und den USA voll ausgebrochen war. Der SMI verlor am Mittwoch 4,3 Prozent.
15.55: SMI stürzt in Tiefe wegen Zollschlacht zwischen China und USA
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwochnachmittag den Absturz beschleunigt, nachdem der Handelskrieg zwischen China und den USA voll ausgebrochen ist. Peking hat Gegenstrafzölle von 84 Prozent auf US-Produkte angekündigt.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Zölle für Waren aus dem «Reich der Mitte» auf 104 Prozent hochgeschraubt. «Damit tritt der Handelsstreit in die Handelskriegphase», kommentierte ein Marktbeobachter: «Nun stellen sich weitere Fragen, bis wohin dieser Showdown der beiden Grossmächte gehen wird.»
Der Leitindex SMI sackt gegen 15.02 Uhr um 4,76 Prozent auf 10'818,31 Punkte ab. Zeitweise verlor der SMI gar über 650 Punkte und fiel unter die Marke von 10'700 Zählern. Das ist der grösste Einbruch seit dem 12. März 2020, als die Coronapandemie in der Schweiz ausbrach. Damals rasselte der Leitindex um 882 Punkte oder 9,6 Prozent in die Tiefe.
15.20: EU stimmt für Gegenzölle auf US-Produkte
Die EU-Staaten haben den Weg für Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle freigemacht. Kommende Woche sollen nach Angaben der Europäischen Kommission unter anderem Sonderabgaben für Jeans und Motorräder aus den USA in Kraft treten.
Weitere Gegenzölle sollen dann Mitte Mai und Ende des Jahres erhoben werden – das betrifft unter anderem auch Lebensmittel wie Rindfleisch, Geflügel oder Zitrusfrüchte wie Orangen oder Grapefruits. Anfang Dezember sollen dann Zusatzzölle für Nüsse und Sojabohnen kommen.
Entgegen ursprünglicher Planungen gibt es vorerst keine Zusatzzölle auf amerikanischen Whiskey und andere alkoholische Getränke. Als Grund gilt vor allem die Lobbyarbeit von Ländern wie Frankreich und Italien. Trump hatte nach Bekanntwerden der EU-Planungen mit Gegenzöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholischen Getränke aus EU-Staaten gedroht, sollte die EU das Vorhaben umsetzen.
15.10: US-Konsumenten reagieren auf neue Zölle: Schnell noch einkaufen
Hamstern oder Sparen – auf diese zwei Weisen bereiten sich die Menschen in den USA auf die von Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle vor.
Der Frau auf einem Supermarktparkplatz in der Nähe von Washington bleibt nur, sich einzuschränken. «Ich kann keine Vorräte anlegen. Ich habe weder Platz noch Geld dafür», erzählt sie, während sie die Einkäufe vom Discounter in ihr Auto lädt. «Ich habe 50 Dollar ausgegeben, normalerweise ist es das Doppelte.»
«Die Preise werden mit den Zöllen weiter steigen, und ich werde das Geld brauchen, um nächste und übernächste Woche Lebensmittel zu kaufen», sagt die Rentnerin, die anonym bleiben möchte. Am Mittwoch traten zusätzliche US-Zölle auf ausländische Waren in Kraft. Auf chinesische Elektrogeräte beispielsweise wird nun ein Aufschlag von insgesamt 104 Prozent fällig, bei in Vietnam hergestellter Kleidung gelten 46 Prozent und der Zoll auf europäischem Wein liegt bei 20 Prozent.
«Zölle sind schlecht, egal ob sie von Demokraten oder Republikanern eingeführt werden», sagt Charles in einem Vorort von Washington. Sich schnell noch eindecken, bevor die Preise in die Höhe schnellen, ist die Devise des 59-Jährigen, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte. «Morgen kaufe ich ein iPhone», sagt er.
Das hat Keith Taylor schon vor ein paar Tagen getan. «Ich werde kein weiteres elektronisches Gerät kaufen, bis sich die Situation stabilisiert hat», sagt der Mitarbeiter eines Start-ups, das sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert hat. Schon seit einigen Monaten sei er vorsichtiger bei seinen Ausgaben, meide bestimmte Marken und achte auf Sonderangebote, erzählt Taylor, bevor er in seinem glänzenden SUV davon fährt.
14.37: Trump ruft Firmen dazu auf, sich in USA anzusiedeln
Donald Trump hat nach Inkrafttreten seiner neuen Zölle Firmen in aller Welt aufgerufen, sich in den USA anzusiedeln. «Dies ist ein grossartiger Zeitpunkt, um Ihr Unternehmen in die Vereinigten Staaten von Amerika zu verlegen. Wie es Apple und so viele andere es in Rekordzahlen tun», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Es gebe hier null Zölle, und die Unternehme bräuchten auch keine Verzögerungen durch Umweltauflagen zu fürchten. «Warten Sie nicht, tun Sie es jetzt!», schrieb Trump in Grossbuchstaben.
13.43: Aktienmärkte wegen Zoll-Streit weiter auf Tauchkurs
Die Aktienmärkte haben am frühen Mittwochnachmittag ihre Talfahrt beschleunigt. Der SMI sackte zuletzt um 5,27 Prozent auf 10'760,57 Punkte ab. Bei 10'750,95 Zähler markierte der Schweizer Leitindex ein neues Jahrestief. Auslöser sind neue Zölle, die von China gegen die USA erhoben wurden.

So hat das Reich der Mitte als Gegenmassnahme zu den von den USA erhöhten Zöllen ebenfalls die Einfuhrgebühren erhöht: und zwar auf 84 Prozent. Damit geht die Eskalation im Zoll-Streit in die nächste Runde.
Auch die übrigen europäischen Indizes gaben nach, beispielsweise der deutsche DAX um 3,8 Prozent. Auch die Wall Street wird mit einer tieferen Eröffnung erwartet. Der Broker IG taxiert aktuell den Dow Jones rund 1,8 Prozent im Minus. Am Devisenmarkt rutschte der Dollar wieder unter die Marke von 0,84 Franken, die er bereits am Morgen kurz unterschritten hatte.
13.23: Reaktion auf Trump-Zölle: China erhebt nun 84 Prozent Zölle auf US-Güter
China zieht im Zollstreit mit den USA nach: Wie die Zollkommission des Staatsrats mitteilte, werden weitere Einfuhrzölle auf alle US-Waren in Höhe von 50 Prozent erhoben. Ab dem 10. April gelten damit neue Zusatzzölle in Höhe von insgesamt 84 Prozent auf US-Waren.
Zuvor hatten die USA China in dieser Woche mit zusätzlichen Zöllen in Höhe von 50 Prozent belegt. Diese folgten auf zwei frühere Zölle von 34 Prozent und 20 Prozent. Sodass die US-Zölle auf China seit heute 104 Prozent betragen.
11.02: China droht mit Gegenmassnahmen nach neuen US-Zöllen
China hat den USA nach dem Inkrafttreten weiterer Sonderzölle mit Gegenmassnahmen gedroht. Das Recht der Volksrepublik auf Entwicklung dürfe nicht verletzt werden. China werde weiter wirksame Massnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen, sagte Aussenamtssprecher Lin Jian in Peking.
Zuvor waren neue Sonderaufschläge in Kraft getreten, wodurch für Waren aus China 104 Prozent Zölle anfallen. Die USA erheben weiterhin überhöhte Zölle, wie Lin erklärte.

China lehne diese Schikane entschieden ab. Wenn die USA Probleme durch Verhandlungen lösen wollten, sollten sie eine ebenbürtige und respektvolle Haltung einnehmen, sagte Lin.
Ähnlich äusserte sich das Handelsministerium. China werde bis zum Ende kämpfen, wenn die Vereinigten Staaten auf eine weitere Eskalation der wirtschaftlichen und handelsbeschränkenden Massnahmen bestünden. Dies sagte ein Beamter der Behörde nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua.
Bis zum Nachmittag (Ortszeit) hatte Peking noch keine Gegenmassnahmen zu den jüngsten US-Zöllen verkündet.
10.20: Zoll-Streit schickt SMI erneut auf Talfahrt
Der Zoll-Streit hat die Aktienmärkte am Mittwoch erneut auf Talfahrt geschickt. Er hat auch den SMI zum Handelsstart unter die 11'000 Punkte gedrückt. Ein Ende der Eskalation ist nicht in Sicht.
«Ohne dramatisch klingen zu wollen: Wir stehen kurz davor, dass die beiden grössten wirtschaftlichen und militärischen Supermächte mit hoher Geschwindigkeit aufeinanderprallen», kommentierte ein Händler. Nun würden die Märkte erneut durch die sich weiter drehende Spirale nach unten gedrückt.

Solange keine Verhandlungserfolge zu erkennen seien, dürfte auch eine wirkliche Erholung schwerfallen. «Derzeit stehen die Globalisierungsbemühungen der letzten 30 Jahre auf dem Spiel», so ein anderer Börsianer.
Nach 10 Uhr war der Schweizer Leitindex SMI sogar mehr als vier Prozent im Minus. Auch andere europäische Börsen verlieren deutlich. So büsst der deutsche Dax 2,3 Prozent, der britische FTSE100 1,6 Prozent und der französiche CAC40 2,3 Prozent ein.
9.55: Trump: «Diese Länder rufen uns an. Sie küssen mir den Ar***»
Das Weisse Haus signalisiert, dass die Tür für neue Handelsverhandlungen weit offen steht. Auch wenn die genaue Formel für eine Befreiung von den Zöllen unklar bleibt.
So sagte US-Präsident Trump: «Diese Länder rufen uns an. Sie küssen mir den Ar***. Sie brennen darauf, einen Deal zu machen», sagte Trump am Dienstagabend vor einer Gruppe von Republikanern.
Er beschrieb, dass ausländische Staatsoberhäupter im Grunde genommen zu Kreuze kriechen, um die neuen Zölle zu vermeiden: «Bitte, bitte, Sir, machen Sie einen Deal. Ich werde alles tun, Sir.»
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Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte in Washington, bislang hätten sich fast 70 Länder an die US-Regierung gewandt. Das Telefon klingele «ununterbrochen». Einige Staatsoberhäupter wollten demnach sofort «ins Flugzeug steigen», um die Verhandlungen aufzunehmen.
9.14: Schweizer Börse stürzt erneut ab
Die Erholung an der Schweizer Börse am Dienstag war nur von kurzer Dauer. Der von US-Präsident Donald Trump losgetretene Handelskrieg schickt die Schweizer Börse am Mittwoch wieder auf Talfahrt. Der SMI gibt kurz nach Handelsstart 2,6 Prozent auf 11'057 Punkte nach.
8.17: Musk über Trump-Wirtschaftsberater: «Idiot», der dümmer ist «als ein Sack Ziegel»
Trumps Vorstoss liess die Börsen weltweit einbrechen. Zwar ging es nach dramatischen Kursverlusten wieder etwas aufwärts. Doch die aggressive Handelspolitik der US-Regierung sorgt weiterhin für erhebliche Verunsicherung.
Es wird befürchtet, dass ein eskalierender Handelskonflikt die globale Wirtschaft in eine tiefe Krise stürzt. Auch in den USA wächst die Sorge vor einer Rezession. Selbst unter Trumps politischen Verbündeten regt sich Kritik.
So entlud sich eine öffentlich ausgetragene Fehde zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro. Offenbar ausgelöst durch Differenzen über die neue Zollstrategie.

Navarro hatte angedeutet, Musk sei unzufrieden mit den Importzöllen. Dies, weil das Geschäftsmodell seiner Firma Tesla auf günstige Bauteile aus dem Ausland angewiesen sei. Musk bezeichnete Navarro daraufhin als «Idiot», der dümmer sei «als ein Sack Ziegel».
7.53: Trump verdreifacht Zölle auf geringwertige Waren aus China
Wer in den USA online bei chinesischen Händlern wie Temu oder Shein einkauft: wird bald wohl tiefer als gedacht in den Geldbeutel greifen müssen. Auch günstige Produkte treffen noch härtere Zölle.
Neben den hohen generellen Sonderzöllen für China hat Trump zusätzlich Zölle von 90 Prozent auf geringwertige Waren aus China angeordnet. Dies ist eine Verdreifachung der bisher vorgesehenen Abgaben für diese Artikel. Das geht aus einem Dekret hervor, dass der Republikaner am Dienstagabend (Ortszeit) unterzeichnete.

Ursprünglich wollte Trump Waren mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 724 Euro) ab dem 2. Mai mit einem Zoll von 30 Prozent belegen. Bisher waren solche Güter von Zöllen ausgenommen. Dank dieser Regel lieferten chinesische Online-Händler wie Temu und Shein in grossem Stil ihre Produkte in die USA.
In dem Dekret verankerte der Präsident auch die bereits angekündigten besonders hohen US-Sonderzölle für China. Damit ersetzte er die zunächst geplanten zusätzlichen 34 Prozent durch Zölle in Höhe von 84 Prozent. Trump hatte so auf die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent reagiert.
Insgesamt betragen die für China verkündeten Zölle nun 104 Prozent.
7.22: SMI erneut tiefrot erwartet
Der Erholungsversuch an den internationalen Finanzmärkten am gestrigen Dienstag war offenbar nur ein kurzes Zwischenspiel. Denn die US-Börsen brachen ihre Gegenbewegung noch im Verlauf des Handels wieder ab und drehten erneut ins Minus. Ein Ende der Eskalation im Zollstreit ist nicht in Sicht.
So taxiert denn auch der Broker IG den Schweizer Leitindex aktuell um 3,3 Prozent tiefer. Ähnlich wie beispielsweise auch den deutschen DAX. Für den SMI droht gar ein Absturz unter die Marke von 11'000 Zählern.

An der Wall Street war der Dow Jones am Dienstag zum Handelsschluss mit minus 0,8 Prozent die Puste ausgegangen. Dies, nachdem er zum Start noch fast 4 Prozent gewonnen hatte.
Ähnlich sah es bei der Tech-Börse Nasdaq aus. Der breiter gefächerte S&P 500 hat laut einem Händler seit dem «Liberation Day» mittlerweile 5,8 Billionen Dollar Marktkapitalisierung verloren. Auch der japanische Nikkei zeigte sich am Morgen wieder schwach, ähnlich wie die Mehrzahl der übrigen asiatischen Börsen.
Gleichzeitig greifen Investoren erneut bei sicheren Häfen wie dem Schweizer Franken und Gold zu. So gewinnt etwa der Franken im frühen Handel gegenüber dem US-Dollar hinzu.
6.01: US-Importzölle von Trump für Schweizer Produkte treten in Kraft
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Einfuhren aus der Schweiz sind am Mittwoch in Kraft getreten. Damit werden Schweizer Exporte in die USA neu mit einem Zollsatz von 31 Prozent belastet.
Betroffen sind insbesondere die Uhrenhersteller, die Maschinenindustrie und die Medtech-Branche. Pharmaprodukte und Goldexporte aus der Schweiz sind vorerst ausgenommen.

Ein erster Teil der angekündigten US-Zölle war bereits am Samstag in Kraft getreten. Am Mittwoch folgten weitere Massnahmen für Länder, mit denen die USA aus eigener Sicht ein besonders grosses Handelsdefizit aufweisen.
Für die Schweiz und weitere betroffenen Länder ermittelte die US-Regierung einen individuellen Prozentsatz. Dieser soll sowohl Zölle als auch andere Handelshemmnisse abbilden.
Trump will mit seiner Zollpolitik die heimische Produktion stärken und zugleich ausländische Handelspartner zu Zugeständnissen bewegen. Ein globaler Handelskonflikt könnte die Weltwirtschaft jedoch in eine tiefe Krise stürzen.