Im Zusammenhang mit dem Zivilprozess gegen Donald Trump wegen Vergewaltigung wurde ein Vernehmungsvideo veröffentlicht.
In dieser Skizze aus dem New Yorker Gerichtssaal wird eine Videoaufnahme von Donald Trumps Aussage für die Geschworenen abgespielt, während Richter Lewis Kaplan zuhört.
In dieser Skizze aus dem New Yorker Gerichtssaal wird eine Videoaufnahme von Donald Trumps Aussage für die Geschworenen abgespielt, während Richter Lewis Kaplan zuhört. - Elizabeth Williams/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-US-Präsident verteidigt in dem Video mehrere frühere vulgäre Aussagen.
  • Darunter etwa, dass man als Prominenter Frauen an den Genitalien anfassen könne.
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Jean Carroll gibt an, der damalige Immobilienunternehmer habe sie Mitte der 1990er Jahre vergewaltigt. Trump bestreitet das: Die Autorin sei nicht sein Typ – und ihre Anwältin «eine politische Agentin». In einem veröffentlichten Vernehmungsvideo im Zusammenhang mit dem Zivilprozess gegen Donald Trump wegen Vergewaltigung hat der ehemalige US-Präsident frühere vulgäre Aussagen verteidigt.

Dabei geht es um eine am Freitag publizierte Befragung Trumps aus dem Oktober, die von der Anwältin von Klägerin Jean Carroll, Roberta Kaplan, durchgeführt wurde. Angesprochen auf eine Aussage, dass eine ihm sexuelle Übergriffe vorwerfende Frau nicht «seine erste Wahl» wäre, antwortete Trump zu Kaplan: «Sie wären auch nicht meine Wahl, um ehrlich zu sein. Ich hoffe, Sie sind nicht beleidigt. Ich hätte auf keinen Fall Interesse an Ihnen.»

Trump soll sie in einem Nobelkaufhaus vergewaltigt haben

Carroll wirft Trump vor, sie Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus vergewaltigt zu haben. Trump, der damals noch nicht als Politiker, sondern als Immobilienunternehmer tätig war, wies die Vorwürfe stets zurück – einmal mit den Worten, sie sei nicht sein Typ.

Strafrechtlich sind die Vorwürfe verjährt, zivilrechtlich stand Carroll der Rechtsweg für eine Klage jedoch offen. Sie fordert eine Entschädigung. Die Plädoyers in dem Fall werden kommende Woche erwartet. In dem nun veröffentlichten Video bezeichnet Trump Anwältin Kaplan ausserdem als «eine politische Agentin» und «eine Schande». In Bezug auf Carroll sagte er, dass er diese nicht kenne und nichts über «diese Verrückte» wisse.

Trump wurde von der Anwältin auch auf ein mittlerweile berühmtes Video angesprochen, das am Rande einer TV-Show 2005 mitgeschnitten wurde und in dem er einem anderen Mann erzählt, als Prominenter könne man Frauen an ihren Genitalien anfassen, wenn man es wolle. Trump verteidigte seine Worte: «Wenn Sie sich die letzten Millionen Jahre ansehen, ist das wohl weitgehend wahr, nicht immer, aber weitgehend wahr. Leider – oder zum Glück».

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