FBI

Zornige Trump-Meute versammelt sich in Mar-a-Lago

Das FBI hat das Anwesen Mar-a-Lago von Donald Trump durchsucht. Laut Medienberichten ging es dabei auch um verschwundene Dokumente.

Donald Trump
Donald Trump und seine Ehefrau Melania während seiner Zeit als US-Präsident. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das FBI hat Mar-a-Lago, das Anwesen von Donald Trump, durchsucht.
  • Laut Medienberichten soll das FBI auch wichtige Kommunikationsunterlagen gesucht haben.
  • Nun haben sich Trump-Unterstützer vor Ort versammelt, um für ihn zu protestieren.

Die Bundespolizei FBI hat nach Angaben von Ex-US-Präsident Donald Trump dessen Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida durchsucht.

«Mein wunderschönes Zuhause, Mar-A-Lago in Palm Beach, Florida, wird derzeit von einer grossen Gruppe von FBI-Agenten belagert, durchsucht und besetzt», schrieb Trump auf dem von ihm mitbegründeten Netzwerk «Truth Social».

«Diese unangekündigte Razzia in meinem Haus war weder notwendig noch angemessen», schrieb Trump weiter. Es sei auch sein Safe geöffnet worden.

Mar-a-Lago
Polizisten stehen vor dem Anwesen Mar-a-Lago von Donald Trump. (Archivbild) - Keystone

Trump nannte den Vorgang «politische Verfolgung». «Das ist Fehlverhalten der Strafverfolgungsbehörden, der Einsatz des Justiz-Systems als Waffe und ein Angriff der linksradikalen Demokraten, die verzweifelt nicht wollen, dass ich 2024 für das Präsidentenamt kandidiere», schrieb der 76-Jährige.

Zornige Meute in Mar-a-Lago

Vor dem Haus in Mar-a-Lago haben sich nach dem Bekanntwerden der Untersuchung zahlreiche Trump-Anhänger versammelt. Das bestätigt Trump am Montagabend (Ortszeit) selbst in einer Mitteilung. Viele von ihnen halten Trump-Plakate, einer von ihnen bekennt sich gar zu der rechtsextremen Gruppierung «Proud Boys».

Mit Parolen wie «In Trump vertraue ich» und «Lasst Stimmen wieder zählen» protestieren sie gegen die Durchsuchung. Einer trägt laut der «Daily Mail» ein T-Shirt mit Präsident Joe Biden, zu dem steht: «Nicht mein Diktator».

Die Gegner sind klar in der Unterzahl – Medien berichten von «mindestens einer Person», die gegen Trump protestiert. Sie bezeichnet den Ex-Präsidenten auf Plakaten als «Punk» und «Pussy».

Eric Trump: «Safe war leer»

Etwas später meldete sich Trump Sohn Eric bei «Hannity Monday» zum Vorfall zu Wort. Demnach sei es er es gewesen, der seinen Vater über die FBI-Durchsuchung alarmiert habe. Er sei am Montagmorgen vom FBI per Telefon darüber informiert worden.

Die Agenten hätten dann das Büro seines Vaters durchstöbert und den Safe aufgebrochen. Dieser sei aber «leer» gewesen.

Donald Trump Sohn Erich
Donald Trumps Sohn Eric war während der FBI-Durchsuchung des Mar-a-Lago anwesend. - Keystone

Eric Trump sei den ganzen Tag vor Ort gewesen. Der 38-Jährige spricht von «über 30 Agenten» und ist sich sicher, dass die Anordnung zur Durchsuchung von der aktuellen Regierung kam: «Sie wollen einen Mann angreifen, den sie als grösste Gefahr ansehen, Bidens grösste Gefahr.»

Das Weisse Haus widerspricht dieser Darstellung. Wie die «New York Times» berichtet, hätten hochrangige Beamte des Weissen Hauses erst über Twitter von der FBI-Durchsuchung erfahren.

Donald Trump Sohn Eric
Donald Trump mit Sohn Eric (M.) an einer Wahlkampf-Veranstaltung. - Keystone

Warum das Anwesen durchsucht wurde, war zunächst unklar. Medien berichteten, dass das FBI die Durchsuchung beendet hatte. Eine CNN-Reporterin sagte, dass Trump während der Aktion nicht zu Hause gewesen sei.

Droht Trump eine strafrechtliche Verfolgung?

Der Ex-Präsident war bei den öffentlichen Anhörungen des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Attacke zuletzt von Zeugen schwer belastet worden. Demnach habe Trump gewusst, dass die Demonstranten am 6. Januar 2021 bewaffnet waren und sie bewusst zum Kapitol geschickt.

Zuletzt hatten sich die Hinweise verdichtet, dass das Justizministerium das Verhalten Trumps selbst genauer untersucht. Im Raum steht die Frage, ob Justizminister Merrick Garland strafrechtliche Schritte gegen Trump einleiten könnte. Trump wurde ausserdem vorgeworfen, er habe Akten und Dokumente aus seiner Zeit im Weissen Haus zurückgehalten und sogar die Toilette heruntergespült. Trump wies das zurück.

Mar-a-Lago
Das Anwesen Mar-a-Lago von Donald Trump. (Archivbild) - Keystone

Eigentlich muss in den USA jede Korrespondenz des Präsidenten archiviert und für die Nachwelt aufgehoben werden.

Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen, dass die Untersuchung im Zusammenhang mit den Dokumenten stünde. Trump hatte nach seiner Amtszeit mehrere Kisten mit Akten in sein Anwesen Mar-a-Lago mitgenommen. Darunter sollen Berichten nach wichtige Kommunikationsunterlagen gewesen sein – auch Briefe des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un und ein Schreiben von Trumps Vorgänger Barack Obama. Trump hatte schliesslich mehrere Dokumente der Nationalen Verwaltungsstelle für Archivgut und Unterlagen übergeben.

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