Ukrainischer Präsident: «Keine Erpressung» durch Trump
Inmitten der US-Debatte über ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump hat der Staatschef der Ukraine bekräftigt, Trump habe ihn bei einem Telefonat im Juli nicht unter Druck gesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Trump sah sich durch die Äusserung von Selenskyj bestätigt.
«Es gab keine Erpressung. Das war kein Teil des Gesprächs», sagte Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax in Kiew. In dem Gespräch hatte Trump Selenskyj zu Ermittlungen ermuntert, die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden könnten.
Trump sah sich durch die Äusserung von Selenskyj bestätigt. Mit den kräftigsten Worten habe sein Kollege erneut erklärt, dass er «keinen Druck ausgeübt und absolut nichts falsch gemacht» habe, twitterte Trump und fügte hinzu: «Das sollte diesen demokratischen Betrug beenden.»
Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus werfen Trump vor, die Macht seines Amtes missbraucht zu haben, damit sich eine ausländische Regierung zu seinen Gunsten in den Wahlkampf einmischt. Sie führen deshalb Untersuchungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen den republikanischen Präsidenten. Selenskyj sagte: «Ich werde mich in keiner Weise in die Wahlen und den Wahlkampf in einem unabhängigen Land, den USA, einmischen.»
Trump bescheinigt dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Biden Fehlverhalten. Er wirft Biden vor, dass er als Vize-Präsident seinen Sohn Hunter vor der ukrainischen Justiz schützen wollte. Hunter Biden war bei einem Gaskonzern in der Ukraine beschäftigt, gegen den zeitweise wegen angeblich krummer Geschäfte ermittelt wurde.