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Frauen verklagen Uber wegen sexueller Übergriffe von Fahrern

Keystone-SDA
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USA,

Eine Reihe von Frauen hat gegen Uber Klage eingereicht. Dem Management wird vorgeworfen von sexueller Gewalt der Fahrer gewusst zu haben.

500 Frauen haben gegen den Fahrdienstleister Uber eine Klage wegen sexueller Belästigung eingereicht. Es ist nicht der erste Prozess gegen den US-Konzern in dieser Sache. (Archivbild)
500 Frauen haben gegen den Fahrdienstleister Uber eine Klage wegen sexueller Belästigung eingereicht. Es ist nicht der erste Prozess gegen den US-Konzern in dieser Sache. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/CAROLINE BREHMAN

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Frauen verklagen Uber wegen sexueller Übergriffe der Fahrer.
  • Das Unternehmen habe davon gewusst und zu wenig dagegen unternommen.
  • Eigene Untersuchungen von Uber zeigten 3824 sexuelle Übergriffe von Fahrern auf.

Der Taxi-Rivale Uber ist in den USA wegen sexueller Übergriffe und Gewalt mit Klagen einer Reihe von Frauen konfrontiert. Die Klägerinnen werfen dem Unternehmen vor, jahrelang nicht genug gegen diese Probleme unternommen zu haben.

Dem Management sei der Ernst der Lage seit 2014 klar gewesen, trotzdem habe es seitdem viele weitere Fälle gegeben, die von Belästigungen bis hin zu Entführungen und Vergewaltigungen reichten. Das teilte die US-Kanzlei Slater Slater Schulman am Mittwoch (Ortszeit) in San Francisco mit. Sie vertritt nach eigenen Angaben rund 550 Mandantinnen und prüft mindestens 150 weitere Fälle.

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Uber ist in den USA wegen sexueller Übergriffe von Fahrern mit einer Sammelklage von mehreren Frauen konfrontiert. - Mark Lennihan/AP/dpa

Uber erklärte auf Nachfrage zunächst, sich zu offenen Rechtsverfahren nicht äussern zu können. Später gab der Fahrdienstvermittler doch noch eine Stellungnahme ab und erklärte: «Sexuelle Übergriffe sind ein entsetzliches Verbrechen und wir nehmen jeden einzelnen Bericht ernst».

Eine Sprecherin des Unternehmens wies zudem darauf hin, dass das Rechtsverfahren bereits seit Februar 2022 laufe. Zur konkreten Anzahl der bislang eingereichten Klagen und der Frage, wie viele der 550 von der Anwaltsfirma erwähnten Mandantinnen sich bereits daran beteiligten, machten Uber und die Kanzlei widersprüchliche Angaben.

Probleme ohnehin seit Langem bekannt

Die Probleme an sich sind ohnehin seit Langem bekannt. Erst vor rund zwei Wochen veröffentlichte der Konzern das Ergebnis einer eigenen Untersuchung, wonach es allein in den Jahren 2019 und 2020 Berichte über 3824 sexuelle Übergriffe von Fahrern gab. Uber hat sich deshalb auch in der Vergangenheit schon mit Klagen auseinandersetzen müssen. 2018 etwa akzeptierte das Unternehmen einen Vergleich mit zwei Frauen. Uber betont, die Probleme ernstzunehmen und Massnahmen dagegen zu ergreifen. Doch nicht alle kaufen dem Konzern das ab.

«Uber könnte so viel mehr tun, um seine Mitfahrerinnen und Mitfahrer zu schützen», meint Klägeranwalt Adam Slater. «Kameras, um Angriffe zu verhindern, robustere Background-Checks für Fahrer, ein Warnsystem, wenn Fahrer von ihren Routen abweichen.» Doch das Unternehmen lehne diese Massnahmen ab.

In der Vergangenheit hat Uber sich unter anderem damit verteidigt, nicht für das Verhalten von Fahrern zur Verantwortung gezogen werden zu können, da diese keine festen Mitarbeiter seien. Das Unternehmen behauptet aber auch, seine Fahrer gründlich zu überprüfen und bereits Sicherheitsmassnahmen eingeführt zu haben - zum Beispiel einen Notfall-Button in der App.

Anschuldigungen kommen für Uber zur Unzeit

Für den in der Vergangenheit schon häufig wegen seines aggressiven Geschäftsgebarens kritisierten US-Konzern kommen die Anschuldigungen zur Unzeit. Vor wenigen Tagen erst geriet Uber durch ein grosses Daten-Leck unter Druck, das das ganze Ausmass der umstrittenen und mitunter am Rande der Legalität stattfindenden Lobby-Arbeit der Jahre 2013 bis 2017 aufzeigte.

Die Unterlagen stammen allerdings aus der Ära von Mitgründer und Ex-Chef Travis Kalanick. Er trat 2017 nach Skandalen zurück, die von Sexismus und Diskriminierung über Technologie-Diebstahl bis hin zu Spionage-Affären reichten. Heute distanziert sich das Unternehmen von Kalanick und seinen Methoden.

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