Überflutungen in Kentucky fordern mindestens 15 Tote
Heftige Regenfälle führten im US-Bundesstaat Kentucky zu Überflutungen. Schon 15 Menschen sind den Wassermassen zum Opfer gefallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kentucky wird derzeit wegen massivem Niederschlag teilweise überflutet.
- Bisher wurden 15 Todesopfer gemeldet.
- Behörden befürchten, diese Zahl könne sich noch «mehr als verdoppeln».
Bis Freitagmittag sind im US-Bundesstaat Kentucky mindestens 15 Menschen wegen Überflutungen umgekommen.
Angesichts des Ausmasses der Fluten befürchten die Behörden, dass die Zahl der Opfer steigen werde. Diese Zahl dürfte sich noch «mehr als verdoppeln», sagte der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, am Freitag dem Nachrichtensender CNN. Es sei «erschütternd», es werde «auch Kinder» unter den Opfern geben, sagte Beshear.
Es handele sich um die schlimmste Überschwemmungskatastrophe, die er in dem südöstlichen Bundesstaat je erlebt habe. Es sei mit Hunderten zerstörten Häusern zu rechnen. «Hunderte Familien in Kentucky werden alles verlieren», ergänzte er im Sender NBC News.
Notstand in Kentucky
Um zusätzliches Personal und Ressourcen mobilisieren zu können, rief der Politiker der Demokraten den Notstand aus. Zudem setzte er die Nationalgarde zur Unterstützung ein. Am härtesten traf es den Osten des Staates.
Sturzfluten und Erdrutsche suchten aber auch die benachbarten Bundesstaaten Virginia und West Virginia heim. Laut NBC galt für rund vier Millionen Menschen in dem Gebiet eine Hochwasserwarnung. Zudem waren nach Daten der Internetseite Poweroutage.us rund 30'000 Haushalte in den drei betroffenen Bundesstaaten ohne Strom.
Bilder zeigten überflutete Strassen und weggeschwemmte Autos. Menschen wurden aus der Luft mit Hubschraubern und auf dem Wasser mit Schlauchbooten gerettet. Mancherorts waren nur noch die Dächer der Häuser zu sehen.
«Ich hatte schreckliche Angst»
Die Flut sei plötzlich gekommen, berichtete ein Bewohner eines Wohnmobils der Zeitung «Lexington Herald Leader» aus dem Bezirk Perry: «Es war wie eine Welle, die aus dem Meer kam.» Seine Partnerin sei weggespült worden, habe sich dann aber mit Hilfe eines Nachbarn an einen Baum geklammert. Sie beide seien dann nach etwa zwei Stunden gerettet worden. «Ich hatte schreckliche Angst und war sicher, ich würde sterben», sagte die 29-Jährige.
Ihr Heim sei von den Wassermassen fortgerissen worden. Gouverneur Beshear sagte, er erwarte massive Sachschäden. «Für viele Familien wird es nicht Monate, sondern wahrscheinlich Jahre dauern, bis sie alles wiederaufgebaut und sich erholt haben.»
Erst im Dezember 2021 hatten verheerende Tornados in Kentucky schwere Zerstörungen angerichtet. Mehr als 70 Menschen starben.