Ukraine-Krieg: Familie erkennt totgeglaubten Sohn auf Zeitungs-Foto
Eltern erfahren nach zwei Jahren, dass ihr totgeglaubter Sohn am Leben ist. Sie erkennen ihn auf einem Foto eines Gefangenenaustausches im Ukraine-Krieg.
Das Wichtigste in Kürze
- Ukrainische Eltern dachten, ihr Sohn sei im Krieg gestorben.
- Doch das Foto eines Gefangenenaustausches zeigte nun: Der junge Mann lebt noch.
- Die Familie sammelt jetzt Geld, um ihren Sohn zu sich in die USA zu holen.
Ein Elternpaar aus der Ukraine hat erfahren, dass sein Sohn Roman, den es für tot hielt, noch lebt.
Valeriia and Roman Biletskiy erkannten ihn in einem Zeitungsfoto, das aufgrund eines Gefangenenaustausches zwischen der Ukraine und Russland veröffentlicht wurde. Dies berichtet der US-TV-Sender «KING 5».
Doch von Anfang an: Die Familie Biletskiy hatte ihre Heimat im Februar 2022 aufgrund der russischen Invasion verlassen müssen.
Sie zogen daraufhin in den Bundesstaat Washington in die USA. Der älteste Sohn Roman blieb in der Ukraine, um im Ukraine-Krieg zu kämpfen.
«Wir haben uns Sorgen gemacht»
Er wurde gemäss den Biletskiys im Mai 2022 gefangen genommen. Roman kämpfte in Mariupol, als er von russischen Truppen gefasst wurde.
«Die letzten zweieinhalb Jahre waren hart für uns», sagt Valeria Biletskiy gegenüber dem US-TV-Sender mithilfe eines Dolmetschers: «Wir haben uns Sorgen gemacht. Was, wenn sie ihn getötet haben?»
Zwei Monate später, im Mai 2022, wurde ihnen irrtümlicherweise mitgeteilt, dass ihr Sohn Roman tot sei. Und das in einem offiziellen Schreiben von Präsident Selenskyj, erzählte die Familie dem US-TV-Sender «Cascade PBS».
Seine Eltern, die mit ihren anderen sieben Kindern in Sicherheit waren, erfuhren erst kürzlich von seinem wahren Schicksal.
Die Biletskiys sahen ein Foto ihres Sohnes unter Männern, die gerade aus einem russischen Gefängnis entlassen worden waren.
Roman kam bei Gefangenenaustausch im Ukraine-Krieg frei
Nachdem sie das Bild gesehen hatten, erhielten die Eltern einen Anruf von ihrem Sohn. Seine ersten Worte waren laut seinem Vater: «Mama, weine nicht. Mama, ich bin zu Hause.»
Romans Freilassung war gemäss «Associated Press» Teil eines Gefangenenaustauschs im Ukraine-Krieg.
Insgesamt wurden 189 Ukrainer freigelassen, darunter Militärangehörige, Grenzschützer und zwei Zivilisten.
Im Gegenzug wurden 150 russische Soldaten aus der Gefangenschaft befreit.
Familie sammelt Spenden für Ukraine
Roman erholt sich noch immer von den Kriegs-Verletzungen, die er erlitten hat. Dies berichten seine Eltern.
Ein weiterer Grund für die Familie, mit einer Spendenaktion Geld zu sammeln. Sie betreiben einen Kunst- und Geschenkeladen in Orting, im Bundesstaat Washington, mit Valeriias Kunstwerken.
Die Einnahmen aus dem Laden, der Ukrop-Art-Gallery, unterstützen die Familie und lokale Gruppen, die Hilfsgüter in die Ukraine schicken wollen.
Sie haben auch eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die helfen soll, ihren Sohn in die USA zu holen: Die Aktion hat bisher umgerechnet rund 4300 Franken an Spenden eingebracht.