Ukraine-Krieg: USA halfen bei Abschuss von Truppentransporter
Der US-Geheimdienst soll im Ukraine-Krieg den Abschuss eines russischen Truppentransporters durch den Zugang zu Echtzeit-Infos ermöglicht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Geheimdienst füttert die ukrainische Armee mit Echtzeit-Infos über den Krieg.
- Nie zuvor wurden so viele geheime Informationen mit einem Nicht-Nato-Partner geteilt.
- Dank der Tipps schiessen die Ukrainer Truppen ab und verstecken ihre Luftabwehr.
Im Februar, nur wenige Tage nach dem Beginn der russischen Invasion, schoss die ukrainische Armee zwei russische Truppentransportflugzeuge ab. Es war eine der ersten grösseren Erfolgsmeldungen der Streitkräfte von Wolodymyr Selenskyj im Ukraine-Krieg.
Jetzt zeigt sich: Der US-Geheimdienst hatte entscheidenden Anteil an mindestens einem der Abschüsse. Konkret fütterte er die Flugabwehr der Ukrainer mit Echtzeit-Infos über Status und Route des IL-76-Transportflugzeugs.
Ukraine-Krieg: Russische Bomben auf verlassene Stützpunkte
Das verrät ein anonymer US-Sicherheitspolitiker, der vom Geheimdienst gebrieft wurde, gegenüber «NBC». Wie viele russische Soldaten an Bord des Transporters waren, weiss man nicht. Ein solches Flugzeug bietet aber normalerweise Platz für rund 150 Soldaten.
Dass CIA und Co. im Krieg die Ukraine unterstützen, war bereits bekannt. Doch gemäss dem Bericht seien nie zuvor so viele geheime Informationen mit einem Nicht-Nato-Partner geteilt worden wie jetzt.
So sollen genaue Details weitergegeben worden sein, wann und wo russische Bomben bald einschlagen würden. «Das russische Militär hat mehrfach leere Gebiete dem Erdboden gleichgemacht, wo kurz zuvor noch Luftabwehr stationiert war», so die Quelle. Diese konstante Bewegung der ukrainischen Luftabwehr-Einheiten sei ein Hauptgrund, warum Russland bis heute den Luftraum nicht kontrollieren könne.
US-Geheimdienst darf jetzt alles teilen
Zu Beginn der Invasion habe das US-Verteidigungsministerium zudem Richtlinien erlassen, welche die Weitergabe von Informationen einschränkten. So durfte nichts weitergegeben werden, dass tödliche Schläge gegen Russen oder die Rückeroberung von Gebieten ermöglichen könnte.
Doch gemäss einem Memo des Direktors des Nationalen Nachrichtendienstes von Anfang April sei dies nun nicht mehr der Fall. Grund sollen die Verschärfungen der russischen Aggressionen im Ukraine-Krieg sowie der Druck aus dem Kongress sein. Die diesbezügliche Zusammenarbeit soll darum weiter ausgebaut werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass die USA der Ukraine entscheidend unter die Arme greift. Laut der «Times» gelang auch der Abschuss des wichtigsten russischen Kriegsschiffes, der «Moskwa», dank US-Informationen.
Ein US-Marineüberwachungsflugzeug beobachtete in den Stunden vor dem Angriff die «Moskwa». Und soll dem ukrainischen Militär Daten zum Standort des Schiffs gesendet haben. Die «Moskwa» sank schliesslich nach dem Einschlag von zwei ukrainischen Neptun-Raketen.
Russian Black Sea Fleet Prj. 712 sea rescue tug Shakhter (SB-922) alongside the Moskva pic.twitter.com/9LIkERQxLY
— OSINTtechnical (@Osinttechnical) April 18, 2022