UN-Bericht: Hunger in Lateinamerika und Karibik breitet sich aus
In Lateinamerika und in der Karibik nimmt nach neuen Zahlen der Vereinten Nationen der Hunger zu. Binnen eines Jahres - von 2019 auf 2020 - stieg die Zahl der Hungerleidenden dort um 30 Prozent: um 13,8 Millionen auf 59,7 Millionen. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die UN-Agentur für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) zusammen mit anderen UN-Organisationen am Dienstag veröffentlichte. Dies waren so viele wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Am kritischsten war die Lage in der Karibik. Als einer der Gründe wird die Corona-Pandemie genannt.
Das Wichtigste in Kürze
- «Lateinamerika und die Karibik sind in einer kritischen Situation, was die Ernährungssicherheit angeht», so FAO-Experte Julio Berdegué.
Die Pandemie habe die Situation zwar verschlimmert. Die Zahl der Hungerleidenden steige in der Region aber schon seit mehreren Jahren wieder, seit 2014. Zudem mussten dort 267 Millionen Menschen im vergangenen Jahr mit mässiger oder schwerer Knappheit an Nahrung zurechtkommen - etwa 40 Prozent der gesamten Bevölkerung.