UN-Generalsekretär Guterres mahnt Untersuchungen zu Polizeigewalt in den USA an

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UN-Generalsekretär António Guterres hat Ermittlungen zu Polizeigewalt bei den Anti-Rassismus-Protesten in den USA angemahnt.

Demonstranten in New York
Demonstranten in New York - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Präsidentschaftskandidat Biden wirft Trump Schüren von Hass vor.

Die Behörden müssten im Umgang mit Demonstranten zurückhaltend agieren, sagte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric am Montag in New York. In den vergangenen Tagen seien Fälle von Polizeigewalt beobachtet worden. Alle diese Fälle müssten untersucht werden. Zugleich mahnte Dujarric, die Proteste müssten friedlich bleiben.

Die USA werden seit knapp einer Woche von schweren Unruhen erschüttert. Auslöser ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd durch das brutale Vorgehen eines weissen Polizisten in der Grossstadt Minneapolis.

Der 46-jährige Floyd war festgenommen worden, weil er mit Falschgeld Zigaretten gekauft haben soll. Nach seiner Festnahme drückte ihm ein Polizist auf offener Strasse fast neun Minuten lang das Knie auf den Nacken, obwohl Floyd wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr.

Ein Video des Vorfalls löste landesweit Entsetzen und Empörung aus. In zahlreichen Städten demonstrierten Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner. Überschattet wurden die Demonstrationen immer wieder von Randalen. Rund 40 Städte, darunter die US-Hauptstadt Washington, haben deswegen Ausgangssperren verhängt, an vielen Orten ist die Nationalgarde im Einsatz.

In Louisville im Bundesstaat Kentucky erschossen Angehörige der Nationalgarde in der Nacht zu Montag einen Menschen. Polizeichef Steve Conrad sagte, die Nationalgardisten hätten das «Feuer erwidert», nachdem sie beim Auflösen einer Menschenansammlung beschossen worden seien. Gouverneur Andy Beshear kündigte eine unabhängige Untersuchung an.

US-Präsident Donald Trump macht seit Tagen Linksradikale für die Randale verantwortlich und fordert ein hartes Durchgreifen der Sicherheitskräfte. Kritiker werfen ihm vor, die Stimmung mit seinen Äusserungen weiter anzuheizen.

So sagte der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, am Montag bei einem Treffen mit afroamerikanische Politikern und Geistlichen, Trump schüre Hass. «Der Hass versteckt sich nur, er geht nicht weg», sagte der frühere Vizepräsident. Wenn Trump dem «unter einem Stein» versteckten Hass frischen Sauerstoff zuführe, «dann kommt der Hass unter dem Stein hervor».

Ex-Präsident Barack Obama schrieb am Montag, die Gewalt am Rande der Proteste komme von einer «kleinen Minderheit». Er betonte zugleich: «Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer ist friedlich, mutig, verantwortungsbewusst und inspirierend.»

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