UN: «Reise-Apartheid» wegen Omikron «zutiefst ungerecht»

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Die UN will die «Reise-Apartheid» vermeiden: Es sollen nicht einzelne Länder durch Reisesperren isoliert werden.

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UN-Generalsekretär António Guterres. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut UN sollen trotz Omikron einzelne Länder nicht durch Reisesperren isoliert werden.
  • Diese Art von «Reise-Apartheid» müsse vermieden werden.

Trotz der neuen Corona-Variante Omikron sollten einzelne Länder nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres nicht durch Reisesperren isoliert werden. «Diese Art von Reise-Apartheid» müsse vermieden werden und sei inakzeptabel, sagte Guterres am Mittwoch in New York. Entsprechende Beschränkungen seien dabei nicht nur «zutiefst ungerecht», sondern auch unwirksam.

Stattdessen sollten die Länder lieber auf verstärkte Tests setzen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. «Die Menschen in Afrika können nicht für das unmoralisch niedrige Niveau der ihnen zur Verfügung stehenden Impfungen verantwortlich gemacht werden.» Die ungleiche Verteilung der Vakzine bereite den Nährboden für neue Varianten des Coronavirus.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO haben mindestens 56 Länder Reiseeinschränkungen für das südliche Afrika verhängt, um die Ausbreitung von Omikron zu verlangsamen. Dort war Omikron erstmals aufgetaucht. Südafrika, das auf die neue Variante aufmerksam gemacht hatte, klagt darüber, dass es nun bestraft werde. Guterres hatte am Dienstag bereits eine engere internationale Zusammenarbeit bei den Impfungen gefordert. Ein globaler Impfplan sei der einzige Ausweg aus der Pandemie.

Gemeinsam gegen weltweite Bedrohung

Der südafrikanische Epidemiologe Salim Abdool Karim nannte die Reisebeschränkungen gegens sein Land ungeheuerlich. «Die Botschaft an ein Land wie Südafrika und jedes andere Land lautet im Wesentlichen, wenn du eine gute Überwachung hast und frühzeitig eine neue Variante entdeckst, dann erzähle das niemandem, denn wenn du es tust, werden sie dich bestrafen, werden sie dich isolieren», sagte Karim der Deutschen Welle (DW). Man müsse jetzt gemeinsam der weltweiten Bedrohung entgegentreten, statt Zäune zu errichten.

Karim nannte es wahrscheinlich, dass die neue Variante schneller übertragen werde als vorherige, also mehr Menschen anstecken werde. Auch Geimpfte und Menschen, die eine Infektion schon überstanden hätten, würden häufiger angesteckt werden. Impfungen dürften jedoch gegen schwere Verläufe helfen. Wegen der Überlastung der Kliniken müsse man die Verbreitung der neuen Variante zu verhindern suchen.

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